Landeshauptmann Markus Wallner wird bei der Landtagswahl erneut Spitzenkandidat der ÖVP sein. Wann gewählt genau wird, steht noch nicht fest - Wallner will erst den Termin für die Nationalratswahl abwarten.
„Ich trete an, das ist entschieden. Es ist eine Entscheidung, die aus tiefster Überzeugung kommt - denn ich möchte das Land für euch und mit euch weiterbringen", verkündete Markus Wallner am Freitag. Lange Zeit war darüber spekuliert worden, ob sich der Landeschef die Wahl im kommenden Jahr nochmals antun würde. Schließlich hatte er im vergangenen Sommer eine unfreiwillige Pause wegen eines Burnouts einlegen müssen.
Zuvor war Wallner in Sachen Wirtschaftsbund schwer unter Druck geraten, musste ein Misstrauensvotum im Landtag über sich ergehen lassen und beim Untersuchungsausschuss in Wien antreten.
Kein Nachfolger drängte sich auf
Wallners Sessel wackelte zwar kräftig, fiel aber nicht. Wohl auch deshalb nicht, weil sich keine logische Nachfolge aufdrängte. Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (62) vertrat Wallner im vergangenen Sommer auf ihre ganz eigene, ruhige Art. Ein Streben nach dem höchsten politischen Amt im Lande scheint ihr fern zu sein.
Den Regierungsmitgliedern Martina Rüscher und Christian Gantner wird dieses Streben sehr wohl nachgesagt, offizielles Interesse am Amt hat aber keiner der beiden bekundet. Gleiches galt für zwei weitere potenzielle Nachfolger: Weder Dornbirns Bürgermeisterin Andrea Kaufmann noch Finanzminister Magnus Brunner rüttelten am Stuhl des Landeshauptmanns - auch wenn dies der eine oder andere verstimmte Wirtschaftstreibende wohl gerne gesehen hätte.
Unterm Strich fehlt es der ÖVP offenkundig an charismatischen Persönlichkeiten - und dies sowohl im Landtag als auch in den Bünden. Zu Wallners Pech war angesichts der schwerwiegenden Vorwürfe kaum jemand zu seiner Verteidigung ausgerückt - und wenn, dann waren die Auftritte meistens sehr schwach. Zu Wallners Glück fand sich aber auch kein “Königsmörder" unter den Seinen.
Wie das Volk die Querelen um den Wirtschaftsbund bewertet - die rechtlichen Verfahren wurden gegen alle Beschuldigten eingestellt -, wird sich im kommenden Jahr zeigen. Ein Termin für den Urnengang steht noch nicht fest, da Wallner erst das Datum für die Nationalratswahl abwarten will.
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