Caterina Gobbi hielt ein Mikrophon in eine Gletscherspalte am Dachstein: Ihre Kunst macht auf den Klimawandel aufmerksam. Eine Klanginstallation wird im Rahmen der Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 in Bad Ischl zu sehen sein.
„Es gibt einen unscheinbaren, leisen Soundtrack zum Klimawandel, dessen Zuschauer wir sind“, sagt Caterina Gobbi. Die Künstlerin, die in den italienischen Alpen zuhause ist, war in diesen Tagen am Hallstätter Gletscher unterwegs. Es war nebelig, was die erfahrene Kletterin, die noch von einer Bergführerin begleitet wurde, nicht störte – ihr Weg führte sie zu Gletscherspalten.
Tropfen, Rinnen, Fließen
Gobbi erzählt der „Krone“: „Wir suchten nach Klängen: Tropfende Eiszapfen, das Knarren, das einem Gletscherspaltenbruch vorausgeht und der Klang des Schmelzwassers, tief unter dem dicken Eis.“ In eine der vielen Gletscherspalten hat sie ein Unterwassermikrofon auf 22 Meter Tiefe hinabgelassen, um dort den Schall – die „Stimme des Schmelzwassers“ – aufzunehmen.
Gletscher in Bewegung
Dieses Klangmaterial ist ein wichtiger Teil für ihre Kunstinstallation bei der Ausstellung „Salz, Wasser, Holz & Kunst“. Diese wird im Rahmen der Kulturhauptstadt 2024 am 20. Jänner im Sudhaus in Bad Ischl eröffnet.
Was Gobbi bei der außergewöhnlichen Bergtour, die von ständigem Rinnen und Tropfen begleitet war, klar geworden ist: „Der Gletscher, manchmal flüssig oder fest, ist immer in Bewegung. Er ist ein Symbol für globale Erwärmung, sein Rückzug scheint schneller zu erfolgen als erwartet – wir in diesem Jahrhundert könnten die Letzten sein, die Gletscher bewundern können.“
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