Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich jetzt zum Aufstand der Wagner-Gruppe in Russland geäußert. Ermöglicht habe die Blitzrevolte die massive Präsenz der russischen Armee in der Ukraine. Dadurch könnte das Heer weniger in den Kasernen in der Heimat sein.
„Putin hat die Sicherheitslage nicht unter Kontrolle“, sagte der ukrainische Präsident weiter. „Wir wissen alle, dass seine (Putins) gesamte Armee in der Ukraine ist, fast die gesamte Armee ist dort. Deshalb war es für die Wagner-Truppen so einfach, durch Russland zu marschieren. Wer hätte sie aufhalten können?“ Die Rebellion habe gezeigt, dass Putin nicht alles kontrolliere. Das System, in dem sich alles dem Kreml unterordnet, zerfalle.
Die Reaktion des Kremlchefs auf den Aufstand der Wagner-Truppe vor etwa einer Woche sei „schwach“ gewesen. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu sprach am Montag hingegen davon, dass die Revolte keine Auswirkungen gehabt habe. Die Streitkräfte an der Front hätten weiterhin ihre Aufgaben erledigt, der Feind habe „in keiner Angriffsrichtung sein Ziel erreicht (siehe Video oben).“
Vor rund zehn Tagen hatte Jewgeni Prigoschin seine Privatarmee Wagner die südrussische Stadt Rostow am Don besetzen lassen und eine Militärkolonne Richtung Moskau in Marsch gesetzt. Er begründete dies mit einem angeblich von Schoigu befohlenen Angriff russischer Truppen auf ein Wagner-Militärlager.
Attentat auf Krim-Chef?
Zu Wochenbeginn stand jetzt die Krim im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die russische Seite hat laut eigenen Angaben ein Attentat auf den Chef der Halbinsel, Sergej Aksjonow, vereitelt. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB gab an, einen Russen festgenommen zu haben, der von ukrainischen Geheimdiensten angeheuert und ausgebildet worden sei, um Aksjonow mit einer Autobombe zu töten. „Der Bombenleger hatte keine Zeit, sein kriminelles Vorhaben in die Tat umzusetzen, weil er in dem Moment gefasst wurde, als er den Sprengkörper aus einem Versteck holte“, gab der FSB weiter an.
Der Kriegsgegner äußerte sich zu den Vorwürfen bisher nicht. Die Halbinsel im Süden der Ukraine dient den russischen Streitkräften als wichtige logistische Basis. Sie ist daher immer wieder Ziel von ukrainischen Angriffen.
Am Montag meldeten die russischen Besatzer, eine weitere Nachschubroute, nämlich die Brücke bei Tschonhar, wieder repariert zu haben. Am 22. Juni waren zwei Brücken über den Sywasch-See durch mehrere ukrainische Raketen beschädigt worden. Zunächst hieß es nach örtlichen Angaben, die Brücke bei Tschonhar könne wochenlang nicht mehr benutzt werden.
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