Die EZB feiert ihren 25. Geburtstag und 20 Jahre Euro-Bargeld. Im Jubiläumsjahr wäre es allerdings nicht angebracht, Geburtstagskerzen zu entzünden und ein inbrünstiges „Happy Birthday“ anzustimmen. Längst steht unsere Währung in Flammen. Eine Rekordinflation von neun Prozent im Mai, vor der uns die Währungshüter stets hätten bewahren sollen, verbrennt unser Vermögen.
Den Brand haben die Notenbanker seit der Finanzkrise 2008 selbst beschleunigt: mit Negativzinsen und einer Versiebenfachung der Geldmenge auf sechs Billionen Euro. Als Löschversuch soll jetzt die achte Anhebung des Euro-Leitzinses in Serie taugen - auf vier Prozent.
Unterstützung vom größeren US-Dollar darf der Euro diesmal nicht erwarten. Der US-Kongress musste die Schuldenobergrenze jüngst erhöhen, weshalb die Außenstände der USA auf 32 Billionen Dollar angewachsen sind. Dafür sind jetzt auch noch höhere Zinsen fällig. Bei der Staatsschuldenquote, die den Schuldenstand im Verhältnis zur Wirtschaftskraft eines Landes misst, nähern sich die USA mit 123 Prozent des BIP bereits den Euro-Nachzüglern Griechenland (154 Prozent) und Italien (140 Prozent).
De facto hat nicht nur die mächtigste Wirtschaftsnation der westlichen Welt ein Problem; der Flächenbrand hat Europa erfasst. Ein „Krone“-Leser hat nach meinem jüngsten Kommentar über Papierwährungen treffend formuliert: „Alle Papierln werden auf ihren internen Wert gehen (den Heizwert!).“
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