Es wird einige wundern, aber die Koalition kann gelassen ins Sommerloch abtauchen. Im Vergleich zu den meisten anderen Regierungen sind Kanzler Stocker & Co. vorerst fein raus.
Abgesehen von den Ministerpräsidentinnen Dänemarks und Italiens, der Sozialdemokratin Mette Frederiksen und der Neofaschistin Giorgia Meloni, taumelt Europas Führung angeschlagen in die Ferien.
In Deutschland etwa wünschen die Zeitungen nach einer kurzen Phase der Zuversicht, dass Kanzler Friedrich Merz und sein Vize Lars Klingbeil gut erholt aus dem Urlaub wiederkommen mögen. Nach nur 70 Tagen im Amt seien sie verdammt urlaubsreif.
Noch übler muss die Lage in Großbritannien sein. Über Premier Keir Starmer wird geschrieben, er habe keine Autorität und werde nicht mehr viel erreichen.
Dagegen wirken die Bewertungen für Österreichs Koalition fast liebevoll.
Warum die Nachsicht? Es ist seltsam: In Kommentaren und TV-Diskussionen heißt es, es wisse zwar keiner, welche Pläne die Regierung habe, aber dafür sei sie brav und streite wenig.
Die Geduld mit Stocker, Babler und Meinl-Reisinger könnte am „Biden-Effekt“ liegen. Also dass es so läuft wie 2024 in den USA, wo eine intellektuelle Oberschicht aus Politologen und Journalisten die Schwächen des früheren US-Präsidenten einfach nicht sehen wollte. Aus Panik, dass Donald Trump Präsident werden könnte. Das Ende der Geschichte ist bekannt. Das als Warnung davor, Dinge schönzureden.
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