Fake-Dokumente verkaufte ein rumänisch-ungarisches Duo. Der Polizei ging der monatelang flüchtige Komplize ins Netz.
Womöglich wäre das kriminelle Treiben zweier umtriebiger Männer in Österreich noch länger unbemerkt geblieben, hätte im Jänner des vergangenen Jahres nicht „Kommissar Zufall“ eine große Rolle gespielt. Ein „Kunde“ des Täterduos war in Gmunden (OÖ) in ein routinemäßiges Planquadrat geraten. Der Autofahrer wies sich bei der Kontrolle mit einem gefälschten Führerschein aus. Der Trick flog auf.
Der Fall zog umfassende Ermittlungen der Kriminalpolizei nach sich. Wie sich herausstellte, hatten der Rumäne (41) und sein ungarischer Kompagnon (38) mit Sitz in der Obersteiermark regen Handel mit gefälschten ausländischen Führerscheinen betrieben. Der Ältere soll in den Bezirken Leoben und Bruck-Mürzzuschlag Interessenten geködert, der Jüngere dann die gefälschten Dokumente im Ausland besorgt und weiterverkauft haben.
Bei den Führerscheinen der Täter handelt es sich um Totalfälschungen. Der weitaus größte Teil dieser Scheindokumente wurde für Abnehmer aus Rumänien hergestellt.
Ein Ermittler aus der Kriminalabteilung.
37.000 Euro „Gewinn“
Die Beschuldigten nahmen mit ihren miesen Geschäften innerhalb kurzer Zeit mindestens 37.000 Euro ein. Der 41-Jährige war bereits heuer im Februar von Beamten der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität in der Steiermark festgenommen worden. Er sitzt im oberösterreichischen Wels hinter Gittern. Zu den Urkundenfälschungen zeigte sich der Verdächtige voll geständig, zu Einbrüchen, die ihm ebenfalls vorgeworfen werden, nur teilweise. Mittlerweile konnte auch der geflüchtete Komplize, der im Ausland untergetaucht ist und bislang unauffindbar war, aufgespürt werden. In Rumänien klickten für den Ungarn die Handschellen. Der 38-Jährige wurde bereits an die österreichischen Behörden ausgeliefert und ebenfalls in die Justizanstalt Wels gebracht. Sämtliche Vorwürfe bestreitet er. Als „Kunden“ konnte die Polizei vorerst mehr als 30 rumänische Staatsbürger und einen Österreicher ausforschen. „Die Abnehmer haben mitunter versucht, die Totalfälschungen in offizielle österreichische Original-Dokumente umzuwandeln“, heißt es.
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