Wegen Verleumdung stand jetzt ein Syrer in Eisenstadt vor Gericht. Der Kriminelle behauptet, von Justizwachebeamten mit einem Taser gequält worden zu sein. Beweise dafür lieferte er freilich keine.
Märchenstunde mit Geschichten wie aus 1001 Nacht am Landesgericht Eisenstadt. Ein Syrer musste sich wegen Verleumdung gegenüber mehreren Justizwachebeamten verantworten. Doch der Reihe nach. 2015 kam der Mann nach Österreich und erhielt Asyl. Die 2100 Euro, die er zuletzt pro Monat in seinem Job verdiente, reichten ihm wohl nicht – er wurde zum Schlepper, brachte Illegale nach Österreich: Festnahme, 20 Monate Haft! In der Justizanstalt Eisenstadt kam es am 23. Dezember zu einem Vorfall. Issam A. verhielt sich aggressiv.
Sechs Beamte mussten A. bändigen
Deshalb musste die Einsatzgruppe der Justizwache mit sechs Mann ausrücken! A. wanderte in Einzelhaft, wo er auch von einer Krankenschwester untersucht wurde – das ist Vorschrift. Die Beamten dokumentierten den gesamten Vorfall penibel. Eigentlich reine Routine. Doch drei Wochen später erstattete der Syrer Anzeige und sprach von Folter: „Sie gaben mir eine Spritze und haben mich mit Elektroschocks gequält. Einer stand auf meinem Hals!“ Detail am Rande: Die ausgerückten Beamten hatten überhaupt keine Taser dabei ...
Aussagen unglaubwürdig
Weil es für die hanebüchenen Behauptungen des Kriminellen keinerlei Belege gibt, fasste er eine Anklage wegen Verleumdung aus. Beim Prozess blieb der 33-Jährige selbst dann bei seinen Vorwürfen, als ihn Frau Rat auf Widersprüche hinwies. Nach rund drei Stunden vertagte die Richterin den Prozess zur Einvernahme weiterer Zeugen.
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