Damit geht der Plan der FIS, mit ihren Herbstrennen auf Gletschern (Sölden) und im hohen Norden (Levi) sowie anschließend in der Höhenluft der Rocky Mountains zu gastieren, fast komplett auf. Nur in Finnland hat es diesmal nicht geklappt, die Slaloms nördlich des finnischen Polarkreises mussten bekanntlich wegen Schneemangels abgesagt werden.
Beste Bedingungen in Nordamerika
Ganz anders in Nordamerika. Lake Louise in Kanada hatte bereits kürzlich vermeldet, dass die Vorbereitungen auf die beiden ersten Herren-Speedrennen am 26./27. November planmäßig vorangehen. Am Donnerstag ging in Aspen/Colorado die Schneekontrolle für die ebenfalls am 26./27. November angesetzten Riesentorlauf und Slalom der Damen nur noch als Formalakt über die Bühne. "Wir hatten ausreichend Schneefall und tiefe Temperaturen. Der Rennhang ist fertig beschneit und in ausgezeichnetem Zustand", meldet Pressechef Jeff Hanle.
In Beaver Creek/Colorado ist die legendäre Raubvogel-Piste für die Rennen vom 2. bis 4. Dezember zwar noch nicht ganz fertig, tiefe Temperaturen - am Mittwoch hatte es minus 15 Grad - und eine ausreichende Schneeproduktion schufen aber bereits gute Bedingungen. "Ich sehe kein Problem, habe nicht die geringste Sorge wegen einer eventuellen Absage", beruhigt ÖSV-Abfahrtschef Andreas Evers, nachdem er mit seiner Truppe wie schon in den Jahren zuvor auf dem oberen Teil der WM-Abfahrt 1999 Gleittests absolviert hat.
Lob für neues US-Speed-Center
Die ÖSV-Abfahrer trainieren schon seit einer Woche bei ausgezeichneten Bedingungen am Golden Peak in Vail. Zwei Tage verbrachte man auch zusammen mit den Amerikanern im neuen und einzigartigen US-Speed-Center im nahen Copper Mountain, zu dessen feierlicher Eröffnung auch Olympiasiegerin Picabo Street angereist war.
"Gewaltig. In so einer Form habe ich das noch nirgends gesehen", schwärmt auch Evers vom neuen Gustostückerl der Amerikaner, auf dem man auf höchstem Niveau Abfahrt trainieren kann. Evers: "Hier könnte man auf der Stelle Weltcuprennen veranstalten."
Raich trainiert Speedbewerbe
Mit den ÖSV-Abfahrern trainierte bisher auch Raich. "Er tastet sich heran und macht im Super G schon eine sehr gute Figur", sagt Evers über den bei der WM im vergangenen Februar schwer verletzten Tiroler. "In der Abfahrt muss er sich natürlich noch an den Speed gewöhnen." Sorge, in der ersten Saison nach Michael Walchhofer abzufallen, hat Evers nicht. "Es ist die Chance für die Jungen, in seine Fußstapfen zu treten. Wir hatten schon vergangenes Jahr einige, die auf das Podest gefahren sind."
Die Abfahrer fliegen am kommenden Montag nach Kanada und legen in Lake Louise mit dem Training als Erste los. Im Vorjahr war man nach einer wahren Pleitesaison dort eher leise aufgetreten, die erstmalige Vorbereitung in Colorado hatte sich aber voll bezahlt gemacht. In Lake Louise gewann Walchhofer die Abfahrt vor Mario Scheiber, eine Woche später siegte Georg Streitberger im Super-G von Beaver Creek.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.