Kinder-DNA mit Brisanz

Wohnung wegen Anschlag auf Nord Stream durchsucht

Ausland
02.06.2023 10:50

Deutsche Ermittler haben auf der Suche nach den Verantwortlichen für den Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines eine Wohnung durchsucht. Dabei soll auch die DNA eines Kindes genommen worden sein - führt sie nun zu den Tätern?

Wie WDR, NDR und „Süddeutsche Zeitung“ am Donnerstag unter Berufung auf den Generalbundesanwalt berichteten, identifizierte das Bundeskriminalamt eine Frau als Zeugin, ihre Wohnung sei Ende Mai durchsucht worden.

Dem Bericht zufolge soll sie die ehemalige Lebensgefährtin eines Ukrainers sein, dem eine Beteiligung an dem Anschlag vorgeworfen werde. Ermittler beschlagnahmten NDR, WDR und „SZ“ zufolge das Handy der Frau und nahmen DNA-Spuren eines offenbar gemeinsamen Kinds der Zeugin und des Tatverdächtigen, um sie mit Spuren von der Segeljacht „Andromeda“ abzugleichen.

Jacht nur eine „False Flag“-Operation?
Damit könnten sich die Verdachtshinweise gegen den Ukrainer verdichten. Bislang hat die Bundesanwaltschaft aber nur bestätigt, dass eine Wohnung einer „nichtverdächtigen Person in Frankfurt (Oder)“ durchsucht wurde.

Die Jacht ist den Recherchen zufolge bisher die konkreteste Spur der Ermittler mit Blick auf die Nord-Stream-Explosionen, sie führt demnach ins Umfeld des ukrainischen Militärs. Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass diese Spur im Zuge einer sogenannten False-Flag-Operation von anderen absichtlich gelegt worden sei.

Spur nach Russland noch nicht versandet
Somit ist weiterhin noch unklar, wer tatsächlich hinter den Sprengungen an der Nord-Stream-Pipeline verantwortlich war. Unmittelbar nach den Explosionen fiel der Verdacht auf Russland - eine Vermutung, die bislang noch nicht ausgeräumt ist. Ein solcher Anschlag würde sich nicht nur in das Bild der hybriden Kriegsführung gegen den Westen fügen, nach wie vor ist auch noch unklar, warum wenige Tage vor der Tat russische Spezialschiffe für Unterwasseroperationen am Tatort waren.

Ukrainischer Soldat im Fokus
Im März wurde dann aber auch der Verdacht laut, dass eine „proukrainische Gruppe“ dahinterstecken könnte. Demnach soll mit der 15-Meter-Jacht „Andromeda“ reichlich Sprengstoff in die Nähe der dänischen Insel Bornholm gebracht und an den Pipelines angebracht worden sein. Experten zweifeln jedoch bislang an der Theorie, da das Schiff nicht für derartige Lasten ausgelegt sei.

Recherchen führten in diesem Fall zu einem 26-jährigen ukrainischen Soldaten, der eines der Crew-Mitglieder gewesen sein soll. Er soll auch wegen eines gefälschten Passes in den Fokus der Behörden geraten sein, den er bei der Anmietung des Schiffes vorgelegt haben soll. Dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass bislang noch unbekannte Akteure sich an der Leitung zu schaffen gemacht haben. Die internationalen Ermittlungen dauern an.

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