Erstmals seit Ölpest
Erdölriese BP darf wieder im Golf von Mexiko bohren
Zur Begründung der umstrittenen Entscheidung für eine neue Bohrlizenz im Golf von Mexiko erklärten die US-Behörden am Mittwoch, das Unternehmen habe seit dem Unglück auf der "Deepwater Horizon" strenge Sicherheitsvorkehrungen eingeführt. BP-Konzernchef Bob Dudley hatte die Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit an BP-Anlagen am Dienstag für abgeschlossen erklärt. Die Umbauten hatten die Produktion zuletzt gebremst.
Krise nach Ölpest überwunden
Trotzdem konnte der Konzern die erfolgreiche Erholung des Unternehmens von dem Unglück verkünden. Für das abgelaufene Quartal wies BP einen unerwartet kräftigen Gewinnsprung aus. "Der Oktober war der Wendepunkt", so Dudley. Ein nach der Ölpest geforderter fundamentaler Umbau des Konzerns - Analysten, Banker und Investoren hatten wiederholt eine Zerschlagung des Konzerns gefordert - sei vom Tisch. BP bleibe seinem sehr breit angelegten Geschäftsmodell verpflichtet.
Explosion auf der "Deepwater Horizon"
Bei der Ölpest im Golf von Mexiko nach der Explosion auf der "Deepwater Horizon" war im Vorjahr 87 Tage lang Öl ins Meer geflossen, insgesamt sollen es mehr als fünf Millionen Barrel (1 Barrel = 159 Liter) gewesen sein. Sie richteten an Flora, Fauna, in der Fischwirtschaft und im Tourismus große Schäden an. Der Vorfall zwang den damaligen Konzernchef Tony Hayward zum Rücktritt und führte zu einem vorübergehenden Stopp aller Bohrungen im Golf von Mexiko.
BP zahlte bisher 7,3 Milliarden Dollar
BP leistete nach eigenen Angaben bisher rund 7,3 Milliarden Dollar an Entschädigungs- und Strafzahlungen. Die gesamten Kosten für die Schließung des Öllecks an der Plattform, die Beseitigung der Umweltschäden und die Entschädigung von Betroffenen hatte BP zuletzt auf mehr als 41 Milliarden Dollar taxiert.
Allerdings wird auch anderen Firmen eine Mitschuld an der Katastrophe vorgeworfen. So hat BP im April den Schweizer Betreiber der "Deepwater Horizon", Transocean, und den US-Service-Dienstleister Halliburton auf jeweils mehr als 40 Milliarden Dollar Schadenersatz verklagt (siehe Infobox).
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