Ein 40-Jähriger soll seine Freundin im Streit bedroht, gewürgt und vergewaltigt haben. Vor Gericht sprach der Angeklagte von einem Racheakt seiner Ex. Nach widersprüchlichen Aussagen des Opfers wurde der Mann am Landesgericht St. Pölten „im Zweifel“ freigesprochen.
„Ich wollte nur, dass es aufhört. Da habe ich es einfach über mich ergehen lassen“, schildert das Opfer im Zeugenstand. Anfang Jänner soll ihr Freund sie, nach mehr als zwei Jahren Beziehung, im Streit in der Wohnung im Mostviertel eingesperrt, gewürgt und vergewaltigt haben. „Mach mit, sonst schlitze ich dich auf“, soll der 40-Jährige gedroht und ihr dabei ein Küchenmesser an die Kehle gehalten haben.
Um ihre Schreie einzudämmen, habe er ihr währenddessen mit mehreren Fingern den Mund zugestopft. Sie habe sich aus Angst sogar „in die Hose gemacht“. Danach sei er seelenruhig schlafen gegangen.
Mann bekennt sich „nicht schuldig“
„Alles Lüge“, erklärt der Angeklagte vor Gericht in St. Pölten und bekennt sich nicht schuldig. Seine Ex sei eine drogensüchtige „Psychopathin“, ortet der Mann Rachsucht als Motiv für die Anschuldigungen. Vielmehr habe sie ihn bis aufs Blut provoziert, mit Beleidigungen da getroffen, wo es weh tat – in seiner Männlichkeit.
Ich wollte einfach nur raus. Zuerst hab ich mich gewehrt, dann hab ich es über mich ergehen lassen. Er kommt eh davon, ich weiß es. Wie will man mir den Schmerz je nehmen?
Das Opfer vor Gericht
Konfliktreiche Beziehung
Das wollte der vermeintliche „Schlappschwanz“ nicht auf sich sitzen lassen, mehrere Polizeieinsätze zeugen von – gegenseitigen – handfesten Streitigkeiten. Eines stellt der Angeklagte aber klar: „Ich brauche kein Messer. Meine zwei Messer sind die linke und die rechte Faust, da bin ich altmodisch.“
Freispruch im Zweifel
Aufgrund widersprüchlicher Aussagen des Opfers wurde der bereits vorbestrafte 40-Jährige „im Zweifel“ freigesprochen. Woher die Verletzungen an Hals und Oberschenkel des Opfers stammen, konnte ebenfalls nicht einwandfrei geklärt werden.
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