Nach dem kuriosen Diebstahl einer Bronzefigur des Innsbrucker Leopoldsbrunnen ist die 40 Kilo schwere Putte nun wieder aufgetaucht. Ein Spaziergänger entdeckte das Teil am Montag bei der Innpromenade. Die bislang noch unbekannten Täter dürften die Figur gewaltsam heruntergerissen haben.
Dass eine der vier Figuren an dem bekannten Brunnen zwischen dem Haus der Musik und der Hofburg fehlte, dürfte offenbar über Wochen hinweg niemanden aufgefallen sein. Die rund 60 Zentimeter große Putte, die mit Kleber und einer Gewindestange befestigt war, dürfte laut Polizei nämlich schon Mitte März gewaltsam heruntergerissen und gestohlen worden sein.
Polizei sucht weiterhin nach Zeugen
Die Polizei bat um Hinweise, die nun zum Erfolg führten. „Die Bronzefigur konnte am Montag nach dem Hinweis eines Spaziergängers von einer Polizeistreife der PI Neu-Arzl bei der Innpromenade sichergestellt werden“, heißt es seitens der Exekutive. An der Bronzefigur konnten keine offensichtlichen Beschädigungen festgestellt werden. Die Polizei geht davon aus, dass die Figur in der Nacht zuvor dort abgelegt worden war. Wer dies gemacht hat, ist aber noch immer unklar. Das LKA Tirol bittet diesbezüglich um zweckdienliche Hinweise unter 059133 - 70 3333.
Bei der Stadt geht man davon aus, dass sich jemand mit der Demontage der Figur einen Scherz erlaubt hat. „Auch wenn dies bei einer mit Kleber und Gewindestange befestigten Figur sicher einen gewissen Kraftakt bedeutet hat“, räumt Innsbrucks Stadtarchivar Lukas Morscher ein. Jedenfalls wird die Figur in den kommenden Tagen genau unter die Lupe genommen und auf Schäden untersucht, sodass sie so bald wie möglich wieder auf ihren angestammten Platz zurückkehren kann. Dazu will Lukas Morscher das Gespräch mit dem Bundesdenkmalamt suchen: Im Raum steht eine bessere Montage, sodass Vandalen in Zukunft keine Chance mehr haben.
Auseinandersetzung zwischen Stadt und Museum
Die Bronzefigur war unterhalb der Hauptfigur - wobei es sich um eine Statue von Erzherzog Leopold auf einem Pferd handelt - als eine von vier Trägern von Wasserschalen montiert. Der Wert der Figur beläuft sich laut Stadt auf 30.000 Euro. Der Leopoldsbrunnen selbst war in den vergangenen Jahren mehrmals öffentlich thematisiert worden, weil es nach der Renovierung der Reiterstatue durch das Kunsthistorische Museum (KHM) zu Auseinandersetzungen zwischen der Stadt Innsbruck und dem Museum gekommen war. Die Reiterstatue mit einem Wert von zwölf Millionen Euro befindet sich im Eigentum des KHM, das Museum wollte eine Versicherung für das seit dem Jahr 1893 in Innsbruck stehende Kunstwerk haben. Die Stadt wollte die Versicherung aber nicht übernehmen, weswegen das KHM die Statue bei sich behielt. Schließlich kam es aber zu einer Einigung und das Reiterstandbild kehrte in die Tiroler Landeshauptstadt zurück.
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