Andreas Babler

„Wir müssen Schlagkraft zurückgewinnen“

Vorarlberg
17.04.2023 18:25

Der Traiskirchner Bürgermeister und Bundesrat, Andreas Babler, bewirbt sich um den SPÖ-Bundesvorsitz. Am Sonntag zeigte er in Bregenz, wie man mit roten Themen begeistert.

Wer am Sonntag beim Auftritt von Andreas Babler im Bregenzer Lokal „Buongustaio“ dabei war, dem wurde rasch klar, warum der niederösterreichische Kandidat für den SPÖ-Bundesparteivorsitz nicht nur die Sozialistische Jugend von sich überzeugt hat. Der 50-jährige Bürgermeister von Traiskirchen und Bundesrat befriedigt das Bedürfnis Vieler nach Authentizität in der Politik abseits von Taktiererei und Reden, die zuvor von Spin-Doktoren bis ins kleinste Detail choreografiert wurden.

Andreas Babler ist unschwer erkennbar keiner „von denen da oben“, als Arbeiterkind zeichnet er von sich das Bild des „Herzensroten“, der für seine Anliegen brennt - und das Ganze wirkt durchaus glaubhaft. „Ich bin keiner, der anderen nach dem Mund redet, nur weil’s besser ankommt“, sagt Babler im Pressegespräch vor der Veranstaltung von sich selbst.

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Wir müssen weg von Taktiererei, von Spin-Doktoren und stimmungsgetriebener Politik hin zu einer nicht käuflichen, offensiven Politik, die sich an den Lebensrealitäten der Vielen orientiert und die Bereitschaft zeigt, einzugreifen. Dann können wir auch wieder Wahlen gewinnen!

Der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler während seiner „Basis-Tour“ (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Andreas Babler, Kandidat für den SPÖ-Bundesvorsitz

Vielmehr stehe er fest auf dem Boden des SPÖ-Parteiprogramms, sein Fundament sehe er „ganz klassisch eingebettet in die große sozialdemokratische Auseinandersetzung der 1970er-Jahre“. Der Zukunft verweigert er sich aber keineswegs, so hat er etwa auch bei Themen wie dem zunehmenden Einfluss Künstlicher Intelligenz eine Meinung. Babler will ein Mann klarer Worte sein - bei den Genossen und Interessierten in Bregenz kommt das sehr gut an.

Babler schwört auf SP-Grundwerte ein
Das Lokal war mit etwas mehr als 100 Personen bis auf den letzten Platz besetzt, auch seine Schwiegereltern - Babler ist mit einer Vorarlbergerin verheiratet - waren gekommen. Die aufgekrempelten Hemdsärmel sollten symbolisieren: Hier ist einer, der anpackt. Was er anpacken und verändern will, ist seinem 28 Punkte zählendem Programm zu entnehmen, das sich wie ein „Best of“ sozialdemokratischer Grundwerte und Anliegen liest.

Unter anderem fordert Babler, der sich bei der Mitgliederbefragung gegen SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und den burgenländischen Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil durchsetzen will, gerechte und gleiche Löhne für Männer und Frauen, einen Rechtsanspruch auf Gesundheitsversorgung, eine Wohnungs- und Energiegrundsicherung, eine Offensive gegen Kinderarmut, die Dekarbonisierung emissionsstarker Unternehmen sowie eine Arbeitszeitverkürzung auf 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich.

Diverse Steuern sollen Ideen finanzieren
„Wir Sozialdemokraten sind keine Bittsteller. Wir müssen wieder eine Bewegung werden, die sich vor nichts und niemandem fürchtet“, betont Babler. Die häufig gestellte Frage „Und wer soll das bezahlen?“ mache ihn mittlerweile wütend: „Wer hat denn bei der Herabsetzung des Körperschaftssteuersatzes - immerhin 1,9 Mrd. Euro weniger Einnahmen für den Staat in zwei Jahren - nach der Finanzierung gefragt oder bei den Coronahilfen?“, ruft Babler ins Bregenzer Publikum und erntet dafür großen Beifall.

Auch in Sachen Refinanzierung bewegt er sich auf gut eingetretenen roten Pfaden. So fordert er etwa die Einführung einer Vermögens- und Erbschaftssteuer, „allerdings progressiv gestaltet, sodass nicht der einzelne Häuslbauer draufzahlt“. In Bregenz hat Babler jedenfalls überzeugt - man darf gespannt sein, ob ihm das auch auf Bundesebene gelingt.

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