Warn-SMS bei Verstoß
Kameras im Iran sollen Kopftuchpflicht überwachen
Die iranische Regierung verschärft ihr Vorgehen gegen Frauen, die sich in der Öffentlichkeit ohne Kopftuch zeigen, weiter. An öffentlichen Plätzen und Straßen würden Kameras installiert, teilte die Polizei am Samstag mit. Mädchen und Frauen, die gegen die Kleidervorschriften verstoßen, erhalten eine Warnung per SMS.
Darin sollen sie über die möglichen Strafen, wie eine Verhaftung oder Geldstrafe, informiert werden. Erst Ende März bezeichnete das Innenministerium das Kopftuch als „eine der zivilisatorischen Grundlagen der iranischen Nation“, von der nicht abgerückt werde. Seit dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini durch die Sittenpolizei zeigen sich Frauen und Mädchen immer wieder ohne Kopftuch in der Öffentlichkeit, um ein Zeichen ihres Widerstands gegen die Regierung zu setzen.
Mahsa Amini war festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch falsch getragen haben soll. Nach der 1979 eingeführten Scharia sind Frauen verpflichtet, ihr Haar zu bedecken und locker sitzende Kleidung zu tragen, um ihre Figuren zu verbergen.
Unverschleierte zur Rede stellen
Kameras sollen das Einhalten der Regeln an öffentlichen Plätzen und Straßen künftig überwachen. Darüber hinaus wurden Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, unverschleierte Mädchen und Frauen zur Rede zu stellen. Auch Geschäftsbesitzerinnen und Geschäftsbesitzer sollen auf das Einhalten „gesellschaftlicher Normen“ achten.
Laut der Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHR) wurden alleine in diesem Jahr mindestens 144 Menschen bei den Protesten hingerichtet. Zahlreiche weitere wurden verletzt oder/und festgenommen.
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