Das ZDF feiert seinen 60. Geburtstag mit der „Show der Shows“, in der mit einem Mix aus TV-Klassikern wie „Dalli Dalli“ oder „Wetten, dass ..?“ der Abend bestritten wird.
Das ZDF verschickt eine Einladung an alle TV-Nostalgiker: Zum 60. Geburtstag des Senders lädt man die Zuschauer am Samstag zu einer Zeitreise namens „Die Show der Shows“ ein. Zum Jubiläum geben sich acht prominente ZDF-Köpfe die Ehre als Kandidaten in einem Mix aus fünf Show-Klassikern. Mit einer temporären Neuauflage wird an die Hits „Der große Preis“, „ZDF-Hitparade“, „Wetten, dass ..?“, „Dalli Dalli“ sowie „1, 2 oder 3“ erinnert.
Wer die jeweilige Show moderiert und die acht Protagonisten durch den bunten Abend führt, verrät das ZDF jedoch nicht. Wer also wissen will, wer sich etwa anstelle von Hans Rosenthal an den legendären „Das-ist-spitze-Sprung“ wagt, der muss am Samstag ab 20.15 Uhr das ZDF einschalten. Oder schon kurz vorher, denn zur Feier des Retrotages wird Martina Hill als Gast-Programmansagerin die Show ankündigen.
DIE ANFÄNGE
Es darf ein Abend erwartet werden, der Erinnerungen an große Momente wecken wird. Doch selbst beim ZDF, ausgeschrieben: Zweites Deutsches Fernsehen, war aller Anfang eher bescheiden: Am 1. April 1963 startete die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt in einem kleinen, in Holzbaracken untergebrachten Studio in Eschborn bei Frankfurt offiziell den bundesweiten Betrieb - mit einer staatstragenden Fernsehansprache. Bereits einen Tag später flimmerte der erste Werbespot über die Bildschirme jener Menschen, die sich damals das Luxusgut TV-Apparat leisten konnten.
Mit dem Umzug nach Mainz (1964) startete dann eine Erfolgsgeschichte, die in Einschaltquoten gipfelte, die heute unvorstellbar sind. Die goldene Ära jener Sendungen (egal, ob Samstagabendshows, Krimis oder Serien), die zu „Straßenfegern“ avancierten, prägte die 1960er-, 1970er- und 1980er-Jahre.
Doch diese Zeiten sind unwiederbringlich vorbei, menschenleere Straßen bringt höchstens eine Pandemie hervor. Oder, als einzige televisionäre Ausnahme, ein Fußball-WM-Finale mit deutscher Beteiligung. Auf dem Markt der bewegten Bilder ist die Konkurrenz so groß wie nie zuvor. Nebst unzähligen privaten als auch öffentlich-rechtlichen TV-Sendern sind es vor allem die Streamingdienste, die dem linearen Fernsehen die Breitenwirksamkeit rauben.
DIE PROBLEMZONEN
Aktuell ist das ZDF zwar, wie in den Jahren zuvor, das erfolgreichste deutsche Vollprogramm, doch dieser Erfolg basiert alleinig auf der Treue der älteren Jahrgänge: Der durchschnittliche ZDF-Zuschauer ist heute 65 Jahre alt, Tendenz steigend. Was dem despektierlich als „Rentner-Sender“ bezeichneten ZDF (aber nicht nur diesem) fehlt, ist der Zulauf jüngerer Seher. Und wo kein Nachwuchs, dort keine Zukunft.
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