Zwei Tage lief das Casting für „Jesus Christ Superstar“, das heurige Stück beim Kufsteiner OperettenSommer. Die „Krone“ war dabei, als sich 50 von 100 Bewerbern den Augen und Ohren Enrique Gasa Valgas stellten.
Nervosität hört sich anders an. Leise Gespräche und immer wieder ein Lachen klingen aus dem Saal, in dem sich die Casting-Teilnehmer auf ihren Auftritt vorbereiten - die einen in Gruppen, die anderen mit Kopfhörern im Ohr und in Unterlagen vertieft.
Ruhe ist wichtig, zumindest für Benjamin Slamanig aus Wien. „Zumindest fünf Minuten raus aus dem Wirrwarr“, das braucht er, bevor er gleich für die Rolle des König Herodes vorsingt. Die Festungsbühne kennt Slamanig schon, er hat letztes Jahr bei „Evita“ mitgewirkt. Warum er sich wieder bewirbt? „Enrique Gasa Valga. Mit ihm zu arbeiten, war ein Traum für mich“, schwärmt der 36-Jährige.
Gesucht sind Stimmen, die auf der Festung wirken
Vor der Tür, hinter der der Regisseur mit dem Rest der Jury sitzt, wird es ernst. Eine letzte Stimmübung, ein letztes Mal den Text summen, noch kurz Dehnen. Der Weg durch den Saal bis zum Jurypult ist lang. Ein kurzes „Hallo“ und die Rolle, für die man vorsingt. Das Klavier legt los und der Künstler versinkt in seiner Rolle. Gasa Valga und seine Kollegen verfolgen jede Darbietung konzentriert. Das Hauptaugenmerk liegt für den Regisseur in der Stimme. „Die Festung ist eine tolle Location, aber Open Air. Da braucht es natürlich eine sehr klare Stimme und einen guten Sound.“
Markus Neugebauer mit seinem Vollbart und den längeren Haaren nimmt man die Rolle des Jesus wirklich ab. „Es hat Spaß gemacht, diese Rolle wieder zu singen“, wird der 43-jährige Wiener im Nachhinein sagen. Sein letzter Ton verklingt im hohen Saal. Niemand klatscht. „Danke, bis später“, kommt schließlich vom Jurypult. „Danke“, sagt auch Markus, dreht sich um und das war’s.
Wenig Jury-Reaktion ist kein Grund zur Sorge
Gleiches Spiel beim nächsten „Jesus-Anwärter“ Lukas Witzel. Den stört das nicht. „Die Jury war sehr respektvoll“, zieht er den Vergleich zu anderen Castings. Auch wenn er davon schon viele hatte, bleibt ein Kribbeln: „Die Stimme ist für mich das Innerste. Wenn das kritisiert wird, tut es immer ein bisschen weh.“ Dann muss Witzel weiter, sich für den Gruppentanz umziehen.
Teresa Krall (24) hat ihr Sportzeug schon an, gerade hat sie noch für die Rolle der Maria Magdalena vorgesungen. Sollte die Kärntnerin die Rolle bekommen, würde sie wohl vorübergehend nach Tirol ziehen. „Ich hoffe, wir kriegen schnell Bescheid“, sehnt sie die Entscheidung herbei, „die Proben sollen ja schon bald beginnen.“
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