Armer Golf-Verband!

Präsident: „Monetär sind wir flach wie Holland“

Oberösterreich
08.03.2023 16:00

Resignieren oder die Ärmel aufkrempeln! Das waren die Alternativen für Karl Dauerböck, ehe er am Montag einstimmig zum Präsidenten des OÖ-Golfverbandes gewählt worden ist. Den der 60-Jährige aus dem Dornröschenschlaf wachküssen und vor allem wirtschaftlich auf Vordermann bringen will. Was aber bei Mitgliedsbeiträgen von bisher sechs Euro pro Jahr (!) nicht einfach werden dürfte . . .

Krone: Herr Dauerböck, sind Sie ein Senkrechtstarter?

Karl Dauerböck:Warum?

Weil Sie erst 2007 mit dem Golfsport begonnen haben, aber am Montag einstimmig zum neuen Präsidenten des OÖ-Landesverbandes gewählt wurden.

Sagen wir, ich bin ein Spätberufener.

Mit einem aktuellen Handicap von 10,4.

Auch wenns Bessere gibt, kam ich beim GC Linz Luftenberg als Beirat früh in den Vorstand und bin seit 2017 Klubpräsident. Nach meiner zweiten Wiederwahl hab ich aber zu überlegen begonnen, was man an Oberösterreichs Golfsport ändern kann, soll oder vielleicht sogar muss.

Weil . . . ?

 . . . für mich vieles eingeschlafen ist. Damit gab‘s für mich zwei Möglichkeiten: Entweder ich trete aus dem Verband aus, oder ich mache es anders, Schrägstrich besser.

Was besser?

Wir waren nicht spürbar, als Verband muss ich mehr tun. Etwa eine Marke „Golf Oberösterreich“ kreieren, unser Bundesland als Golf-Destination etablieren, wie es Kärnten und Salzburg getan haben. Doch wir waren nicht einmal auf der Sportmesse in Ried. Auch wurde die Tourismus-Komponente vernachlässigt. Auch zu wenig versucht, flächendeckend neue Mitglieder zu gewinnen.

Wie viele hat der OÖGV?

Derzeit rund 16.600

Und wie viele Vereine?

28! Aber nur 22 gehören dem Landesverband an.

Wie das?

Das ist ein bissl ein Absurdum. Als Golfklub muss man dem österreichischen Verband angehören, aber nicht dem Landesverband. Das ist eine Freiwilligkeit. Umso mehr muss es ein Ziel sein, dass der OÖGV in Zukunft für die Vereine einen Nutzen hat. Deshalb ist es mein größtes Ziel, Partner zu finden. Wir sind der viert- oder fünftgrößte Sportverband im Land, haben aber keinen einzigen Sponsor. Dabei sollten wir die Jugendarbeit forcieren, das BORG-Schulleistungsmodel, den Landeskader. Aber ohne Erlöse geht das nicht!

Wie finanziert sich der Verband bisher?


Allen voran von den sechs Euro, die jedes Mitglied zahlt.

Pro Jahr?

Ja!

Das gibt´s doch nicht!


Doch! Die Abgabe für den österreichischen Verband beträgt pro Spieler 35 Euro im Jahr, die für den oberösterreichischen sechs. Monetär gesehen ist der Landesverband deshalb so flach wie Holland ist.

Aber der OÖGV hat keine Schulden?

Das nicht! Aber auch kein Geld, um sich zu positionieren. Wir können auch keine Spieler von andern Ländern holen. Dabei haben wir wunderschöne Plätze vom Alpin-Course, über hügelig-flache bis ins Seengebiet. Aber wenn man das Geld nicht hat, um sich zu zeigen, ist es schwierig. Auch müssen wir versuchen, die zu Salzburg gehörenden Golfclubs Mondsee und Drachenwand zurückzuholen. Denn samma Oberösterreicher oder nicht?

Wie lange geben Sie ich für Ihre Vorhaben Zeit?


Drei Jahre - damit bis zum Ende meiner Legislaturperiode.

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