Bei 292 Projekten

Stadtgesellschaft baut 3,4 % günstiger als geplant

Tirol
07.03.2023 18:00

„Die öffentliche Hand baut teuer. Ich sag’s ganz ehrlich: Dieser Satz geht mir auf die Nerven“, gab Innsbrucks BM Georg Willi am Montag offen zu. Beim Chef der Innsbrucker Immobilien-GmbH, eine 100%-Tochter der Stadt, habe er dazu nachgefragt, ob er Daten aus dem vergangenen Jahr liefern könne. IIG-Chef Franz Danler lieferte Zahlen - sogar für fünf Jahre zurück.

Und diese zeigen: 292 in diesem Zeitraum umgesetzte Projekte mit einem Volumen von 238 Millionen Euro blieben zum größten Teil finanziell im Rahmen. Mehr noch: „Die budgetierten Kosten wurden über alles gerechnet um 3,36 Prozent unterschritten“, berichteten BM Willi und IIG-Chef Franz Danler. Die IIG verwaltet in Innsbruck 6050 Stadtwohnungen, 300 Geschäftslokale und einen Großteil der öffentlichen Gebäude (Schulen etc.).

BM Willi lobt Kontrollinstanzen
Ausreißer nach oben gab es natürlich auch, z. B. das Haus der Musik, das statt 56 am Ende 59 Millionen kostete. Das Baufeld 1 am Campagnereiter-Areal ist noch nicht vollständig abgerechnet. Hier betrug das Investitionsvolumen rund 35,5 Millionen Euro. „Dass in Summe 8 Millionen Euro oder 3,4 % gegenüber den budgetierten Kosten eingespart werden konnten, zeigt, dass beides funktioniert: Die begleitende Kontrolle und der Großprojektebeirat“, erläuterte Stadtchef Willi. Sein Fazit: „Die öffentliche Hand baut nicht teuer.“

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Dass in Summe 8 Millionen Euro oder 3,4% gegenüber den budgetierten Kosten eingespart werden konnten, zeigt, dass beides funktioniert: Die begleitende Kontrolle und der Großprojektebeirat.

Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi

Firmen suchen Verlässlichkeit
„In Gesprächen sagen private Bauträger immer wieder: Zu diesen Kosten würden es wir nicht schaffen“, ergänzte Danler. Das liege einerseits an der von der Wohnbauförderung vorgegebenen Baukosten-Obergrenze, andererseits schätzten Firmen die Verlässlichkeit der öffentlichen Hand als Auftraggeber. In diesem Zusammenhang merkte Danler an: „Die Kostenobergrenze in Bezug auf die Wohnbauförderung wird von Seiten der IIG als grundsätzlich positiv bewertet. Sie bewirkt zwar eine gewisse ‚Drucksituation‘ und einen erhöhten Verwaltungsaufwand. Es wird angenommen, dass diese preisdämpfend wirkt, da die angemessenen Baukosten der Wohnbauförderung den ausführenden Firmen bekannt sind.“

Pandemie kein Projektkiller
Trotz der erschwerten Bedingungen durch die Corona-Pandemie ist es der IIG gelungen, fast alle Projekte umzusetzen, wenngleich es zu einzelnen Verzögerungen aufgrund von Lieferschwierigkeiten oder krankheitsbedingten Ausfällen von Bauarbeitern kam. „Die IIG ist ein attraktiver Arbeitgeber. In der jüngeren Vergangenheit ist es erfolgreich gelungen, vermehrt Frauen für die Arbeit im technischen Bereich zu gewinnen“, berichtete Danler. 

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2023 investiert die IIG insgesamt fünf Millionen Euro, um klimafreundliche Maßnahmen an ihren Gebäuden umzusetzen.

IIG-Chef Franz Danler

Wesentliche Bedeutung haben laut Danler nachhaltige Projekte und Klimaschutz. Dabei investiere man massiv in erneuerbare Energieträger, vor allem die Kraft der Sonne werde intensiv genutzt. „Allein im Jahr 2023 investiert die IIG insgesamt fünf Millionen Euro, um klimafreundliche Maßnahmen an ihren Gebäuden umzusetzen. Dies erfolgt etwa durch den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen und die Umstellung auf LED-Beleuchtung. Zudem wird ein Klimafonds eingerichtet, dessen Regelungen gerade erarbeitet werden“, hielt Danler fest.

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