Explosionen bei Minsk

Wer hat russisches Militärflugzeug angegriffen?

Dieses Satellitenbild zeigt die Berijew A-50 am Luftwaffenstützpunkt Machulischtschi vor den Explosionen.

(Bild: AP)

Am Sonntag kam es auf einem Militärflughafen nahe der weißrussischen Hauptstadt Minsk zu mehreren Explosionen. Regierungsgegner vermuteten dahinter einen Sabotageakt weißrussischer Partisanen. Nun hat sich der Vize-Außenminister des Landes, Juri Ambrasewitsch, dazu geäußert.

Zu dem Anschlag auf ein russisches Aufklärungsflugzeug vom vergangenen Sonntag gibt es nach wie vor keine offizielle Reaktion. Aus diesem Grund sei er fest davon überzeugt, dass es sich um eine weitere Falschbehauptung handle, erklärte Vize-Außenminister Ambrasewitsch am Rande der UN-Abrüstungskonferenz in Genf. Ziel sei es gewesen, damit angebliche Mängel in der nationalen Sicherheit aufzuzeigen.

Anti-Regierungsorganisation vermutete dahinter Partisanen
Die weißrussische Anti-Regierungsorganisation Bypol hatte am Montag mitgeteilt, dass Partisanen mit einem Drohnenangriff am Sonntag einen russischen Frühwarnjet auf einem Flugplatz in der Nähe der Hauptstadt Minsk zerstört hätten. Es sei der erfolgreichste Sabotageakt seit Anfang vergangenen Jahres gewesen, erklärte ein Berater der im Exil lebenden Oppositionsanführerin Swetlana Tichanowskaja. Von Russland lag keine Stellungnahme dazu vor.

Weißrusslands Rolle im Ukraine-Krieg
Weißrussland ist ein enger Verbündeter Russlands. Das von Präsident Alexander Lukaschenko autokratisch regierte Land beteiligt sich zwar nicht direkt am Krieg in der benachbarten Ukraine, erlaubt aber russischen Truppen, sein Territorium dafür zu nutzen. Zudem haben die beiden Verbündeten eine gemeinsame Militäreinheit in Belarus aufgestellt und zusammen zahlreiche Übungen abgehalten.

Mehrere russische Militärflugzeuge und Fluggeräte zur Luftraumaufklärung wurden in Belarus stationiert. Die ukrainische Regierung äußerte zuletzt wiederholt die Befürchtung, dass Weißrussland an der Seite Russlands in den Krieg eintreten oder Russland von weißrussischem Territorium aus eine neue Front eröffnen könnte.