Laut US-Medienbericht:

Westen drängt Selenskyj zu Friedensgesprächen

Ausland
27.02.2023 13:07

Bereits im November des Vorjahres wurden Berichte publik, die von einem sanften Druck der US-Regierung auf die Führung in Kiew sprachen, die Möglichkeit von Friedensverhandlungen nicht mehr abzulehnen. Vor wenigen Tagen schrieb das „Wall Street Journal“ von im Privaten getätigten Aussagen seitens des deutschen Kanzlers und des französischen Präsidenten, die gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj davon sprachen, dass die Ukraine diesen Krieg nicht gewinnen könne.

Das US-Medium berichtete am Freitag von zunehmenden Zweifeln an der Fähigkeit der ukrainischen Armee, das gesamte von Russland besetzte Territorium zurückzuerobern. Es ist von einer Sicherheitsgarantie der NATO und von engeren Beziehungen mit der Militärallianz die Rede, die in Aussicht gestellt worden seien, sollte Selenskyjs Regierung dieses Jahr Gespräche mit dem Kreml beginnen.

Diese stehen eigentlich im Gegensatz zu den öffentlichen Unterstützungserklärungen der NATO-Staaten und auch zu der jüngsten Rede von US-Präsident Joe Biden in Warschau, wo er versprach, die Unterstützung für Kiew werde nicht versiegen. „Die Ukraine wird niemals ein Erfolg für Russland sein“, so Biden. Mit Blick auf eventuelle Gespräche meinte der US-Staatschef: „Einem Autokraten (Anspielung auf Putin, Anm.) kann man nicht entgegenkommen, man muss ihm Widerstand leisten. Autokraten verstehen nur ein Wort: Nein! Nein! Nein!“

Schwere Waffen sollen bessere Verhandlungsposition sichern
Aber ähnliche Formulierungen hat man zuletzt auch aus London und Paris gehört: Man werde die Ukraine bis zum Sieg gegen Russland unterstützen. „Damit die Ukraine diesen Krieg gewinnt - und es früher dazu kommt -, muss sie sich einen entscheidenden Vorteil auf dem Schlachtfeld verschaffen.“ Diese Entwicklung werde die Denkweise von Kremlchef Wladimir Putin verändern. Deshalb müsse die Ukraine schnellere Hilfe bei Artillerie, gepanzerten Fahrzeugen und Flugabwehr erhalten, forderte zuletzt der britische Premier Rishi Sunak.

Allerdings wird hinter vorgehaltener Hand offenbar ganz anders über den Ukraine-Krieg gesprochen. „Wir wiederholen immer wieder, dass Russland nicht siegen darf. Aber was bedeutet das? Wenn der Krieg in dieser Intensität weitergeht, werden die Verluste für die Ukraine untragbar. Niemand glaubt, dass sie die Krim zurückholen können“, zitierte das „Wall Street Journal“ einen hochrangigen französischen Regierungsvertreter.

„Auch Frankreich und Deutschland schlossen Frieden“
Während ihres Treffens Anfang Februar in Paris betonten der deutsche Kanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gegenüber Selenskyj laut dem Zeitungsbericht, dass es nun an der Zeit sei, an Verhandlungen mit Moskau zu denken. Bei dem gemeinsamen Termin anwesende Personen sollen auch behauptet haben, dass Macron einen historischen Vergleich gewagt habe: Selbst die Erzfeinde Frankreich und Deutschland mussten nach dem Zweiten Weltkrieg Frieden schließen!

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