Fünf sind gefasst

Brutale Home-Invasion: Polizei jagt letzten Täter

In dieser Siedlung in Stattegg bei Graz kam es zu der brutalen Home-Invasion - einer der Täter wird noch gesucht.

(Bild: LPD Steiermark/Christian Jauschowetz Krone KREATIV,)

Ein wahres Martyrium erlitt eine 55-jährige Steirerin im Dezember des Vorjahres in ihren eigenen vier Wänden in Stattegg bei Graz: Täter fielen über die Frau her, fesselten sie und versuchten einen Tresor aufzubrechen. Nach der brutalen Tat flohen sie, die Frau konnte sich mithilfe eines Kugelschreibers befreien. Nun konnten Ermittler fünf Täter ausforschen und festnehmen. Einer ist noch auf der Flucht und wird gesucht.

Es ist der pure Horror, den eine 55-Jährige am 13. Dezember 2022 in ihrem Haus am Eichberg in der Grazer Umlandgemeinde Stattegg erlebt hat. Unbekannte Täter stürmten gegen 19.45 Uhr ihr Haus. Sie überwältigten die Frau und banden sie an Händen und Füßen mit Kabelbindern und Klebeband an einem Sessel fest.

Brutale Tat in Stattegg bei Graz
Dann forderten sie den Code zu ihrem Tresor. Im Schock konnte sich das Opfer jedoch nicht daran erinnern. Um doch noch an die Wertsachen zu kommen, schnitten die Täter den Tresor mit einem Winkelschleifer aus der Wand und zerrten das 300-Kilo-Teil in einen weißen Kastenwagen. Dann durchsuchten sie noch das Haus nach Verwertbarem und fuhren anschließend davon.

Eichberg nennt sich der Ortsteil von Stattegg, in dem es zu dem brutalen Verbrechen kam

(Bild: Christian Jauschowetz)

Eineinhalb Stunden lang musste die 55-Jährige mit den Verbrechern ausharren. Als sie endlich weg waren, gelang es ihr, mithilfe eines Kugelschreibers ihre Fesseln zu lösen und zu einem Nachbarn zu fliehen, wo sie die Polizei rief.

Täter ausgeforscht und festgenommen
Akribische Ermittlungen des Landeskriminalamts Steiermark führten bereits Anfang Februar zu ersten Festnahmen. Es handelt sich dabei um zwei in Graz wohnende Russen (27 und 28 Jahre). Bei den Vernehmungen kamen schnell weitere Tatverdächtige zum Vorschein. So folgte am Abend des 17. Februar 2022 die Festnahme eines 28-jährigen Grazers.

Finale Ermittlungen führten am Aschermittwoch zu den letzten beiden Festnahmen. Zwei Grazer, eine Frau (48) und ein Mann (28) konnten ausgeforscht und festgenommen werden. Bei den beiden handelt es sich um Beitragstäter, die mittels freundschaftlicher Beziehungen zur Familie des Opfers, Informationen zum Tatort besorgt und den Haupttätern zur Verfügung gestellt haben.

Ein Täter ist noch flüchtig
Nach einen Tatbeteiligten wird noch gesucht: Ein 22-jähriger in Leoben gemeldeter Brasilianer ist dringend verdächtig, als Haupttäter Tathandlungen gesetzt zu haben. Nach dem Mann wird mittels internationalem Haftbefehl gefahndet.

So sieht der 22-jährige Brasilianer aus, der in Leoben gemeldet ist und als dringend tatverdächtig gilt.

(Bild: LPD Steiermark)

Hinweise zum Aufenthaltsort des Mannes sind an das Landeskriminalamt Steiermark, 059-133-60-3333 oder direkt an 133 erbeten.

Täter teilweise geständig
Die fünf in Haft befindlichen Täter (Haupttäter, Beitragstäter) zeigen sich zum Teil geständig. Sie alle befinden sich in der Justizanstalt Graz-Jakomini. Zudem laufen noch Ermittlungen zum Verdacht der falschen Beweisaussage, Begünstigung und Hehlerei.

Beim 28-jährigen Russen stellten die Kriminalisten auch noch verbotene Waffen sowie gefälschte Dokumente sicher. Auch das Fluchtfahrzeug konnte zustande gebracht werden.