Links und rechts brausen die Züge auf der Weststrecke vorbei, dazwischen steht ein Bagger, der Schaufel für Schaufel die neue Trasse für den Ausbau der Weststrecke freilegt. Beobachtet wird der Baggerfahrer dabei stets von einem extra geschulten Mitarbeiter der Firma „EOD Munitionsbergung“. Vier Bomben wurden bereits gefunden - weitere Funde nicht ausgeschlossen.
Die Aufgabe des Beobachters: Im Erdreich nach möglichen Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg Ausschau halten. „Schon vor dem Start der Baustelle haben wir alte Luftbilder aus dem Krieg ausgewertet und ein Kampfmittelstudium in Auftrag gegeben. Wir haben gewusst, dass es hier zu Bombenfunden kommen kann. Durch unsere Vorab-Maßnahmen können wir zwar die Gefahr minimieren, einen Zufallsfund kann man aber nie ausschließen“, schildert Heinz Dudek von der ÖBB beim „Krone“-Lokalaugenschein auf der Baustelle kurz vor dem Welser Bahnhof.
Arbeiten laufen seit November
Seit November ist man mit den Abgrabungsarbeiten beschäftigt. Verlief am Anfang alles wie am Schnürchen, musste in den vergangenen Wochen gleich viermal der Entminungsdienst des Bundesheeres anrücken. „Die Funde wurden aber alle rasch gelöst“, ist man vor Ort mit dem Zusammenspiel aller Beteiligten zufrieden. Rund 1,5 Kilometer Abgrabungsarbeiten stehen in der „roten Zone“ noch am Programm.
Zugverkehr muss gesperrt werden
„Da kann es noch einmal spannend werden und eine weitere Bombe gefunden werden. Danach fährt ein Georadar über die Baustelle und durchsucht den Boden noch einmal nach Kriegsrelikten“, erklärt Stefan Brandstätter von der Bauaufsicht. Grundsätzlich gilt bei einem Fund: Sicherheit kommt vor Pünktlichkeit. Arbeiten werden erst fortgesetzt, wenn die Bombe weg ist. In der Regel wird auch der Zugverkehr gesperrt.
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