Prozess in Graz

Bekannte mit „lukrativen Autoverkäufen“ geprellt

Ein ehemaliger Autoverkäufer saß wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs vor Gericht.

(Bild: Baumgartner, Krone KREATIV)

Ein 37-jähriger Südoststeirer in Finanznöten entlockte gutgläubigen Investoren über eine Million Euro für vermeintliche Autogeschäfte - die es aber nie gab. Am Freitag wurde er am Grazer Straflandesgericht wegen schwerem gewerbsmäßigen Betrugs zu einer Haftstrafe verurteilt (nicht rechtskräftig). 

Der großspurige Lebensstil eines Autoverkäufers aus der Südoststeiermark entsprach wohl nicht ganz seinem finanziellen Rahmen, weshalb der 37-Jährige vor einigen Jahren nach einem Privatkonkurs begann, sich bei Freunden und Bekannten Geld zu borgen. „Er versprach zahlreichen Opfern, Pkw günstig zu kaufen und lukrativ weiterzuverkaufen. Der Gewinn werde dann geteilt“, erklärte Staatsanwältin Vera Sammt bei der Verhandlung am Grazer Straflandesgericht.

Kaufverträge gefälscht
Tatsächlich gab es aber weder An- noch Verkäufe von Autos. Um vor seinen Geldgebern den Schein zu wahren, fälschte der Mann Kaufverträge oder bezahlte alte Schulden mit neuen Darlehen zurück. „Er hat nach dem Loch-auf-Loch-zu-Schema gearbeitet“, so die Staatsanwältin.

Die Schadenssumme beläuft sich auf über eine Million Euro, rund 250.000 Euro konnte er nicht zurückzahlen. Verzweifelte Versuche, die Schulden mit Gewinnen aus Sportwetten zu tilgen, waren - wenig überraschend - auch nicht von Erfolg gekrönt.

Es gibt an der Tat nichts zu beschönigen, aber er hat von Anfang an reinen Tisch gemacht und in U-Haft seine Lektion gelernt.

Der Verteidiger des Angeklagten

„Habe in U-Haft Bescheidenheit gelernt“
„Ich hatte massive Geldprobleme, und als Autoverkäufer lernt man viele Gut-Verdiener kennen. Da wollte ich halt auch mitspielen“, sagte der Angeklagte, der umfassend geständig ist und in seinen acht Monaten U-Haft Bescheidenheit gelernt habe.

Unter anderem wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs fasst der bislang Unbescholtene drei Jahre Haft aus, ein Jahr unbedingt (nicht rechtskräftig). Dem Autohandel werde er danach aber den Rücken kehren.