In Millstatt kämpft eine Hotelierfamilie gegen Raser im Ort. Laut Behörde handle es sich bei den Temposündern um Einsatzkräfte. Die Bürger sind über diese Aussage empört.
„Die Leute brettern mit ihren Fahrzeugen hier nur so durch. Auch ein Kind war bereits in Gefahr“, ärgert sich Familie Nikolasch, die ein Hotel in ihrer Heimatgemeinde betreibt. Seit Jahren kämpfen sie mit anderen Anrainern um mehr Sicherheit auf der B98.
„Seitens des Landes haben wir Warnanzeigen erhalten, aber die werden von den Verkehrsteilnehmern gekonnt ignoriert. Unsere Messungen und Beobachtungen sind erschreckend“, ergänzt Sohn Fabian: „Die Zahlen haben wir schwarz auf weiß. Einige brettern sogar mit mehr als 100 km/h durchs Ortsgebiet, die höchste Messung liegt bei 150 km/h. Wenn das nicht gefährlich ist, was dann?“, fragt sich der 24-Jährige verzweifelt und fordert bessere Sicherheitsmaßnahmen.
„Tempo 40 für Lkw im Sommer und ein Radarkasten wären optimal. Der Lärm sowie die Geschwindigkeit könnten dadurch reduziert werden!“
ein Familienmitglieder der Familie Nikolasch
Einsatzwagen als Raser?
Viele Millstätter fühlen sich vom Land Kärnten im Stich gelassen. „Es hat wiederholten Schriftverkehr gegeben und wir haben auch Messungen durchführen lassen, nur für die gewünschten Maßnahmen ist das Land nicht zuständig“, verweist Adrian Plessin, Sprecher von Landesrat Sebastian Schuschnig, auf die Zuständigkeit der BH Spittal. Nikolasch: „Die Behörde meint, dass bei den Messungen keine großen Zwischenfälle herauszulesen seien und dass es sich bei den ,Rasern’ auch um Einsatzwagen handeln könnte“, schüttelt Nikolasch den Kopf: „Laut unseren Messungen waren alleine während der Sommermonate 79 Autolenker mit über 100 km/h, 200 über 90 km/h und 6000 über 70 km/h unterwegs.“
Birgit Bernthaler von der BH Spittal: „Wir haben mehrere Messungen durchgeführt. Und ja, es kann durchaus möglich sein, dass es sich bei den Schnellfahrenden um Polizei, Rettung oder Feuerwehr handelt.“ Nikolasch abschließend: „Wie lange wird man denn noch warten? Bis etwas passiert? Aber dann ist es zu spät. So kann es nicht weitergehen.“
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