Zwei Bundesländer überlegen die Abschaffung von Studiengang. FH-Professor Markus Golla aus Krems sieht den Pflegeberuf in Verruf gebracht.
Unmut herrscht derzeit in der akademischen Pflegeausbildung wegen eines offenen Briefes, der in diversen Medien erschienen ist und dessentwegen in mindestens zwei Bundesländern schon darüber diskutiert wird, einschlägige Hochschulstudiengänge wieder abzuschaffen.
Dagegen wehrt sich der Institutsleiter für Pflegewissenschaft der Fachhochschule Krems, Markus Golla. Und organisiert am Freitag auf dem Campus eine Podiumsdiskussion für Studierende und Absolventen. Tenor: „Der Artikel ist katastrophal für die Pflege, denn sie stellt die Ausbildung des gehobenen Dienstes am FH-Sektor in ein absolut falsches Licht!“
Gegner der akademischen Pflegeausbildung nutzen diese gedruckten Lügen jetzt für bare Münze!
Prof. Markus Golla, Institutsleiter FH Krems
Studenten in gewisse Richtung gedrängt
Einer der Diskutanten wird der Gesundheitsgewerkschafter Reinhard Waldhör sein. Der bundesweite Arbeitnehmervertreter gibt Gollas Argumenten aber nur zum Teil recht. „Man drängt die Studenten in eine Ecke, in die sie nicht hingehören. Denn man unterstellt ihnen, dass sie nur noch als künftige Führungskräfte oder in Spezialbereichen tätig sein wollen“, erklärt Waldhör.
Die Praxis und derzeitige Prognosen lassen ihn jedoch zu einem großen „Aber“ ausholen. Denn die Zahl der Absolventen werde keinesfalls den nötigen Bedarf decken. „Damit ergibt sich automatisch eine Kanalisierung in Richtung dieser Aufgaben, denn die Dienstgeber werden sie aus Personalmangel für diese Jobs dringend benötigen. Und dann muss man erst einmal diesem Druck standhalten, um auf einer Normalstation weiterzuarbeiten“, sagt Waldhör.
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