Jagd auf Kirche

100 Priester & Ordensleute entführt oder getötet

Ausland
29.12.2022 16:00

Mehr als 100 katholische Priester und Ordensleute sind nach Angaben des Hilfswerks „Kirche in Not“ im heurigen Jahr entführt, verhaftet oder getötet worden. Mindestens zwölf Priester und fünf Ordensschwestern starben eines gewaltsamen Todes, teilte die Hilfsorganisation am Donnerstag mit.

Zudem wurden demnach 42 Priester und 9 Schwestern entführt. Mindestens 32 weitere Männer und neun Frauen seien in Ausübung ihres Dienstes für die Kirche festgenommen und inhaftiert worden.

Drei entführte Priester würden noch immer vermisst werden, heißt es. Darunter sei auch der Deutsche Hans-Joachim Lohre, der im November in Mali verschleppt wurde.

Blutiger Pfingstsonntag 2022 in Nigeria: Bei einem Überfall bewaffneter Täter auf einen katholischen Gottesdienst im Bundesstaat Ondo im Südwesten des Landes wurden rund 100 Menschen getötet. (Bild: AP)
Blutiger Pfingstsonntag 2022 in Nigeria: Bei einem Überfall bewaffneter Täter auf einen katholischen Gottesdienst im Bundesstaat Ondo im Südwesten des Landes wurden rund 100 Menschen getötet.

Sieben Priester in Nigeria getötet
Besonders gefährlich war es den Angaben nach für die Geistlichen in diesem Jahr in Nigeria, wo allein sieben Priester getötet und 35 Männer und Frauen der katholischen Kirche entführt wurden. Während die meisten wieder freikamen, ist das Schicksal von zwei Entführten unbekannt.

In der Demokratischen Republik Kongo wurden demnach zwei Priester und eine Schwester umgebracht, in Mexiko ermordeten Mitglieder der Drogenkartelle drei Priester und im Südsudan wurden zwei Ordensschwestern getötet.

Außerdem wurden nach Informationen von „Kirche in Not“ 2022 mindestens 32 Geistliche in Ausübung ihres Dienstes inhaftiert. „Die jüngsten Fälle betreffen vier Priester der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, die im von Russland besetzten Teil der Ukraine tätig sind.“ Es sei zu befürchten, dass sie in der Haft gefoltert und wegen Terrorismus angeklagt werden, hieß es.

Lage in Nicaragua bereitet Sorgen
Große Sorgen bereite auch die Lage in Nicaragua, wo die Regierung massiv gegen die katholische Kirche vorgehe. Dort wurden elf Mitglieder des Klerus verhaftet. Wie viele katholische Geistliche in China festgenommen wurden, lässt sich der päpstlichen Stiftung zufolge kaum abschätzen. Doch würden Geistliche aus der Untergrundkirche immer wieder für einige Zeit von den Behörden verschleppt, um sie zu drängen, sich der staatlich anerkannten Kirche anzuschließen.

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