Terror in Kirche

100 Tote: Massaker an Christen in Nigeria

Ausland
06.06.2022 15:56

Blutiger Pfingstsonntag in Nigeria: Bei einem Überfall bewaffneter Täter auf einen katholischen Gottesdienst im Bundesstaat Ondo im Südwesten des Landes sind rund 100 Menschen getötet worden, darunter zahlreiche Kinder sowie schwangere Frauen. Dutzende weitere Personen sollen verletzt worden sein. Die Angreifer eröffneten das Feuer auf die Gläubigen und schmissen auch Sprengkörper auf sie.

Nigerias Präsident Muhammadu Buhari sprach von einer abscheulichen Tat, die sich in der St.-Francis-Kirche in der Stadt Owo ereignet hatte. In dem nach Einwohnern größten Land Afrikas haben bewaffnete Banden wiederholt Menschen angegriffen und entführt, um Lösegeld zu erpressen. Diese Taten haben sich aber überwiegend nicht in dieser Region, sondern im Nordwesten des Landes ereignet.

Der Gouverneur des Bundesstaates Ondo, Rotimi Akeredolu, bezeichnete den Anschlag als „abscheulich und satanisch“ und fügte hinzu, dass „es sich um einen kalkulierten Angriff auf die friedliebenden Menschen in Owo handelt“. In den sozialen Medien kursiert eine Videoaufnahme, die den Ort des Geschehens zeigen soll. Darauf sind augenscheinlich tote Menschen zu sehen, die blutüberströmt auf dem Boden liegen.

Berichte über Entführungen dementiert
„Das Massaker hat die Gemeinde zerstört“, zitierte der römische Pressedienst „Fides“ am Montag aus einer Mitteilung der Diözese, wie Kathpress meldete. Der Bischof von Ondo, Jude Arogundade, hielt demnach alle Gläubigen dazu an „ruhig zu bleiben, das Gesetz zu achten und für den Frieden und die Rückkehr zu Normalität in unserer Gemeinde, unserem Staat und unserem Land zu beten“. Gleichzeitig wolle die Diözese Falschmeldungen über den Anschlag widerlegen: „Alle Priester und der Bischof sind in Sicherheit und keiner von ihnen wurde entführt, wie in den sozialen Netzwerken fälschlicherweise berichtet wurde.“

Die Sicherheitslage in Nigeria gilt seit Längerem als angespannt. Zuletzt erlebte das bevölkerungsreichste Land Afrikas eine neue Welle der Gewalt. Es ist allerdings das erste Mal, dass ein großer Anschlag auf eine Kirche im überwiegend christlichen Süden verübt wurde. Bisher hat sich niemand zu der Attacke bekannt.

Bereits am Sonntag brachte auch Papst Franziskus seine Trauer zum Ausdruck. Der Papst bete „für die Opfer und für das Land, das in einer Zeit des Feierns schmerzlich betroffen ist, und vertraut beides dem Herrn an, damit er seinen Geist schickt, um sie zu trösten“, erklärte Vatikansprecher Matteo Bruni. Zunächst müssten nun die Einzelheiten des Vorfalls geklärt werden.

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