Rosarote Opfer-Brille

Der Soldat „James Love“ – die fiese Betrugsmasche

Der „im Jemen stationierte US Soldat“ ergaunerte einen fünfstelligen Euro-Betrag.

(Bild: Nicolas Armer)

Um an das Geld von Singles zu kommen, ist Betrügern in Sozialen Medien jede Masche recht. So verliebte sich jetzt eine 61-Jährige in einen vermeintlichen Soldaten der US Armee. Eine beliebte Masche, die leider öfters fruchtet. Denn die Verbrecher nutzen des verlorene Herz ihrer weiblichen Opfer schamlos aus.

Erst Anfang November nahm der unbekannte Täter Kontakt mit der 61-Jährigen aus dem Waldviertler Bezirk Horn über die Social-Media-Plattform Facebook auf. Er sei Soldat der US Armee und im Jemen stationiert, aber er wolle dort weg. Er spielte ihr die große Liebe vor – innerhalb kürzester Zeit war es um die Frau geschehen.

Die Vorsicht weicht Gefühlen
Nachdem der „Soldat James Love“ das Herz der Frau eroberte, hatte der Verbrecher leichtes Spiel mit seiner skrupellosen Betrugsmasche: Damit die US Armee sein vorzeitiges Abrücken bearbeiten könne und für den Flug nach Deutschland brauche er Geld. Mit rosaroter Brille tätigte das Opfer zwei Überweisungen im Dezember in der Höhe eines niedrigen fünfstelligen Euro-Betrages. Weiteren Geldforderungen kam die Frau nicht mehr nach – sie schaltete die Polizei ein.

Neue Opfer mit alter Masche
Diese Masche ist nicht neu. Die „Krone“ berichtete etwa im Februar 2022 von einem „britischen Soldaten“ – auch im Jemen stationiert! Der Gigolo ergaunerte von einer 68-Jährigen aus dem Bezirk St. Pölten mehr als 200.000 Euro. Auch aus dem Bezirk Horn wurde Anfang des Vorjahres eine 77-Jährige zum Opfer, die die Täter um 130.000 Euro prellten. Gegen die Betrugsmasche hilft meist nur ein Rezept: Sich im Zweifelsfall immer vorher an die Polizei zu wenden, raten Ermittler.