Nicht nur der große Jahresrückblick auf krone.tv ist wenig positiv, sondern auch die Aussichten auf das kommende Jahr. Schon im Frühling könnte es zu einer neuen Militäroffensive Russlands kommen. Oberst Michael Bauer vom Bundesheer mahnt im Talk mit Katia Wagner außerdem: „Die Hauptbedrohung im Jahr 2023 ist, dass sich der Krieg in der Ukraine ausweitet.“
Laut Risikobericht für das nächste Jahr orten die Experten vom Bundesheer 73 mögliche Bedrohungslagen. Zum Vergleich: 2019 gab es „nur“ 25 mögliche Szenarien, die unsere Sicherheit ins Wanken gebracht haben. Besonders beunruhigend: Die „Hauptbedrohung“ 2023 sei, dass sich „der russische Angriff mittelbar oder unmittelbar“ ausweitet. Schon jetzt greife die Angst um sich, dass Putin auch in Richtung des Baltikums oder Moldau schielen könnte. „Die Gefahr schätzen wir als hoch ein“, erklärt der Sprecher des Bundesheers, Michael Bauer.
2023 wird noch teuer, erst 2024 besser
Auch die wirtschaftlichen Aussichten sind für 2023 eher mau. Franz Schellhorn, Wirtschaftsexperte und Direktor bei der Agenda, ist sich sicher, dass auch das nächste Jahr „nicht leichter“ sein wird. „Die Teuerungen bleiben hoch, erst ab 2024 wird es besser“, prophezeit er. Die Maßnahmen der Bundesregierung würden uns jedenfalls nicht gut durch die Krise tragen, denn: „Wir schieben uns gegenseitig nur die Strom- und Gasrechnungen weiter“, so Schellhorn. Er sagt: „Letzten Endes zahlen das nämlich der Steuerzahler und die nachkommenden Generationen.“
„Nehammer fühlt sich in Kanzler-Rolle nicht wohl“
Auch der Chefredakteur der Kronen Zeitung, Klaus Herrmann, ist sich sicher, dass „irgendwann das große Sparpaket“ kommen wird. Seine innenpolitische Bilanz zu diesem Jahr ist durchwachsen. Bundeskanzler Nehammer „tut sich schwer, Tritt zu fassen“. „Man hat 2022 nicht immer das Gefühl gehabt, dass er sich in seiner Rolle wohlfühlt“, resümiert Herrmann. Auch sein Besuch bei Wladimir Putin war kein Glanz-Auftritt. Der Chefredakteur ist nach wie vor ratlos, „was das überhaupt gewesen sein soll“. Von einem weiteren Diplomatie-Versuch rät er ab, denn „Putin und Selenskyj werden sich zum Friedensschluss sicher nicht in Wien treffen“, so seine Prognose.
Tipp an Doskozil: „Sei Mann genug, aufzustehen!“
Laut dem Meinungsforscher und Politikexperten Christoph Haselmayer ist es trotz des verpatzten Jahres 2022 verfrüht, die ÖVP abzuschreiben. „Baldrian nehmen und Ruhe bewahren“, lautet sein Tipp in Richtung Regierung. Die Umfragen würden zwar derzeit vor allem für die ÖVP „nicht gut“ aussehen, aber bis zur nächsten Nationalratswahl im Jahr 2024 könne noch „viel passieren“, auch wenn es sicher noch ein paar Austritte von „BauernopferInnen“ geben wird. Auch für Hans Peter Doskozil hat er einen Rat parat: „Sei Mann genug, aufzustehen!“ Doskozil solle Pamela Rendi-Wagner in die Augen sehen und sagen: „Du kannst es nicht, ich schon!“ - und gegen sie als Spitzenkandidat bei der nächsten Wahl kandidieren.
Den großen Jahresrückblick mit Katia Wagner sehen Sie oben. Die nächste Ausgabe von „Katia Wagner - der Talk“ sehen Sie wieder jeden Mittwoch ab dem 11.1.2023 um 20.15 Uhr auf krone.tv und um 23.00 Uhr auf ntv Austria! Diskutieren Sie mit und schalten Sie ein!
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