Ach, übrigens...

Das kommt nach dem „Besten Turnier aller Zeiten“

Vorarlberg
26.12.2022 11:55

„Krone Vorarlberg“-Autor Harald Petermichl wagt einen Blick in den Rückspiegel und entdeckt in der neuesten Ausgabe seiner Kolumne „Ach, übrigens...“ ein Fußballturnier am Persischen Golf: „Der Verzicht Österreichs und Italiens sei hier ebenso lobend hervorgehoben wie die rasche Abreise des DFB-Teams.“

In diesem Sommer hat zum bassen Erstaunen vieler keine Fußball-WM stattgefunden, weil knapp drei Dutzend Nationalverbände es vorgezogen haben, an Wettspielen im arabischen Wüstenwonderland teilzunehmen, die kürzlich mit einem zugegebenermaßen packenden Finale zu Ende gegangen sind. Der Verzicht Österreichs und Italiens sei hier ebenso lobend hervorgehoben wie die rasche Abreise des DFB-Teams. Inzwischen hat längst das Warten auf die nächste WM-Endrunde begonnen, die 2026 in den Vereinigten Staaten, Mexiko und Kanada stattfinden und sicher nicht ohne Superlative über die Bühne gehen wird, obwohl das Prädikat „Bestes Turnier aller Zeiten“ vom FIFA-Boss schon im Herbst voreilig vergeben wurde und daher in vier Jahren nicht mehr zur Verfügung stehen wird.

Belebung des Flugverkehrs
Aber die FIFA wäre nicht die FIFA, hätte sie nicht schon längst alles dafür getan, dass ihr die Superlative nicht ausgehen. Noch nie wurde eine WM in so vielen Zeitzonen ausgetragen und die Entfernungen zwischen den Spielorten sind ebenfalls rekordverdächtig. 4.500 Kilometer Luftlinie von Vancouver nach Miami oder 3.800 von Boston nach Guadalajara verheißen eine schwunghafte Belebung der ohnehin stark gebeutelten Flugverkehrsbranche, wenn die Fans zur Unterstützung ihrer Mannschaften von Stadion zu Stadion reisen. Und damit nicht wie bisher nur alle paar Tage ein Spiel stattfindet, hat man die Teilnehmerzahl von bisher 36 auf 48 erhöht, damit sich der Turniercharakter, den eine Veranstaltung dieser Art so dringend benötigt, entwickeln kann.

„Allerbestes Turnier aller Zeiten“
Petitessen wie der Turniermodus sind noch nicht festgelegt; es kann also sein, dass es 16 Dreiergruppen mit 80 Spielen gibt oder aber, weil man bei genauerer Betrachtung gemerkt hat, es könne am letzten Spieltag der Gruppenphase so etwas wie „Die Schande von Gijón“ in sechzehnfacher Ausführung geben, wenn die spielfreien Teams schmollend zuschauen müssen, was die Konkurrenz gerade ausheckt, zwölf Gruppen zu vier Teams. Das macht dann 104 Spiele, also schlappe 40 Begegnungen mehr als zuletzt. Dürfte den FIFA-Kassier freuen, denn mit sieben Milliarden Euro aus dem Qatar-Turnier kann dieser natürlich nicht zufrieden sein. Da klingen Einnahmen in Höhe von 13 Milliarden, wie sie für das 2026er-Turnier prognostiziert werden, schon erfreulicher. Beruhigend ist jedenfalls, dass man trotz aller Unklarheiten eines ganz sicher weiß: Was den ungebremsten FIFA-Gigantismus betrifft, muss man sich keine Sorgen machen, und so werden wir 2026 vermutlich das „allerbeste Turnier aller Zeiten“ erleben.

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