B 67 wieder befahrbar

Letzte Weichen bei der Koralmbahn wurden gestellt

Steiermark
16.12.2022 06:00

Schritt für Schritt nimmt das Mega-Projekt Koralmbahn immer mehr Form an. Südlich von Graz wurden mittlerweile die nächsten Meilensteine fertiggestellt. Jetzt geht’s ins Finale. Wir haben daher den aktuellen Stand des Projekts.

Langsam fügt sich alles zusammen. Der größte Meilenstein wurde bereits 2020 geschafft: Sieben Jahre gruben sich Tunnelbohrer 33 Kilometer durch die Koralm, durch die künftig der schnellste Weg von der Steiermark nach Kärnten führt. 2026 verbinden dann insgesamt 130 Kilometer Schienen Graz mit Klagenfurt - Kostenpunkt: stolze für 5,4 Milliarden Euro.

Unterflurtrasse feritg: Wieder Verkehr auf der B 67
Ein weiterer Meilenstein zur fertigen Jahrhundert-Baustelle ist nun am Fertigwerden. Die Strecke zwischen Graz und Feldkirchen erhält bis Ende des Jahres vier Gleise, auch der Rohbau des neuen Abschnitts zwischen Feldkirchen und Weitendorf sowie jener der Unterflurtrasse ist fertig gebaut. Mit der Bahntechnik wird im kommenden Jahr gestartet, in Betrieb geht die neue Strecke und Unterführung erst Ende 2025. Züge tauchen dann südlich der A2-Querung ab, fahren unter der B 67 durch und kommen bei Zettling wieder an die Oberfläche. Seit Sonntag ist es auch wieder möglich die B 67 zu befahren - um Monate früher als erwartet.

Während einige Haltestellen (siehe Bildergalerie unten) bereits umgebaut wurden, befindet sich der wohl größte Haltepunkt der Steiermark (neben Graz), der Bahnhof Weststeiermark, gerade in Umsetzung. In Betrieb geht auch er erst Ende 2025. Ebenso seit Sonntag fahren nun Züge am finalisierten Bahnsteig 1 des Bahnhofs Hengsberg ein, statt am Bahnsteig 2, der noch ausgestattet wird.

Vier Baustellen noch auf Kärntner Seite
Bis Ende 2023 wird im Nachbar-Bundesland noch an der Jauntalbrücke und am Bahnhof St. Paul im Lavanttal gewerkt. Zu diesem Zeitpunkt sollen dann schon Züge auf der Kärntner Seite fahren. Auch die „Lavanttalbahn“ (Wolfsberg bis St. Paul) und die „Bleiburger Schleife“ werden gerade elektrifiziert. Seit dieser Woche gibt es daher Schienenersatzverkehr bis April.

Koralmbahn bringt mehr Möglichkeiten

Wie die neue Strecke Bevölkerung und Wirtschaft beeinflusst, zeigt eine Studie
Einmal fertig, wird sich einiges ändern: „Im direkten Einzugsgebiet der Bahnhöfe haben wir ein Bevölkerungswachstum von zusätzlich 2,8 Prozent berechnet“, verrät Volkswirt Eric Kirschner, der an einer Studie beteiligt war, die zeigt, wie sich die Koralmbahn auf die Steiermark und Kärnten auswirken wird. „Das sind hohe Werte.“ Vor allem Deutschlandsberg und Wolfsberg werden attraktiv. „Man kann dann in der Weststeiermark wohnen und einen Job in Graz, Klagenfurt oder sogar in der Obersteiermark annehmen.“

Automatisch wird so der Suchradius von Arbeitnehmern ausgedehnt. Zuwanderung aus anderen Bundesländern, aber auch aus dem Ausland, ist die Folge. Gute Arbeitsbedingungen sind dann für Betriebe ein Muss: „Die Konkurrenz ist dann größer. Unternehmen, die sich nicht umstellen, werden zu den Verlierern gehören“, warnt Kirschner. Genauso wie so manche Regionen, die sich nicht weiterentwickeln: „Weil der Wiener Zug dann auch über Graz und Klagenfurt geführt wird, müssen Unzmarkt und Knittelfeld schauen, dass sie nicht ins Hintertreffen geraten.“ Die Politik müsse sich dafür einsetzen, dass Zentren angebunden werden.

Neben Jobchancen steigt im Süden auch die Lebensqualität: „Weil das Freizeitangebot erweitert wird.“ Bis das aber Realität ist, muss erst alles fertig werden: „Das wissen wir aus anderen Infrastruktur-Projekten.“

Darüber, in welche Richtung die Fahrpläne nach Gesamt-Fertigstellung ab 2026 gehen, kann derzeit noch keine Auskunft von den ÖBB gegeben werden.

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