Vergangene Woche war Spatenstich beim Hochwasserschutzprojekt im Gasteinertal. Schon vor zwei Wochen fuhren die Bagger auf. Bis 2025 sollen auf sieben Kilometern Länge fast 22 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert werden. Es ist damit das aktuell teuerste Hochwasserschutzprojekt in ganz Österreich.
Und es muss offenbar schnell gehen. Schon im Sommer ließ sich die Gemeinde auf dem Grundstück einer Anrainer-Familie Zwangsrechte einräumen, enteignete quasi, die „Krone“ berichtete. „Es wird versucht, das Projekt auf Biegen und Brechen durchzuboxen“, sagt Anrainerin Rosa Irausek zur „Krone“.
Wasserrechts-Bescheid wurde beeinsprucht
Auch mit anderen Betroffenen gingen Landwirtschaftsministerium, Land und Gemeinde nicht zimperlich um. Beim Gasteiner Badesee rückten Ende November die Bagger an, noch bevor es ein Gespräch mit den Betreibern gab. „Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt“, sagt Badesee-Geschäftsführerin Elke Wagner. Nun wurde auf dem Gelände des Badesees bereits heftig umgegraben. Die Betreiber wissen nicht, wie die nächste Sommersaison aussehen soll. Nicht einmal den Wasserrechts-Bescheid bekamen die Betreiber zugestellt. „Wir sind nicht gegen das Projekt und gesprächsbereit, aber wir fühlen uns übergangen“, sagt Wagner.
„Das wird noch einmal geprüft. Wenn ein Fehler passiert ist, werden wir eine Vereinbarung treffen“, sagt Bürgermeister Markus Viehhauser (ÖVP). Gegen den Wasserrechts-Bescheid ist auch noch eine Revision beim Verwaltungsgerichtshof anhängig, allerdings ohne aufschiebende Wirkung in Sachen Baubeginn. Der zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) sagt dazu: „Das wurde juristisch ordentlich abgearbeitet. Es ist ein dringend notwendiges Projekt.“
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