Gefahrgut-Transporter

Polizei macht Jagd auf die „rollenden Bomben“

Niederösterreich
01.12.2022 16:02

Der Transport gefährlicher Güter auf der Straße unterliegt strengen Regeln und Vorgaben. Weil diese aber oft nicht eingehalten werden, führt die Polizei strenge Kontrollen durch. Die „Krone“ begleitete die Beamten am Mittwoch auf der Autobahnraststation in St. Pölten. 

„Der Lkw kommt aus Irland und transportiert Cola-Konzentrat. Das muss als Phosphorsäure gekennzeichnet sein“, erklärt Thomas Mirwald. Mit diesem Lastwagen ist der Einsatzleiter bei einer Schwerpunktaktion der Landesverkehrsabteilung zufrieden. Er darf nach rund 30 Minuten weiterfahren.

Wo sind die Fässer überhaupt?
Andere Gefahrguttransporter mussten da schon deutlich länger warten. Wie etwa der Lenker eines tschechischen Lkw. Er wusste nicht einmal, wo in dem bis zum Anschlag beladenen Anhänger die zwölf Gefahrgut-Fässer sind, die er laut Beförderungspapier an Bord hat. Das war aber nicht das einzige Problem: Fast die gesamte Ladung war nicht gesichert, die Spanngurte hingen lediglich lose herab. Eine erforderliche schriftliche Anweisung, wie im Falle eines Unfalls mit den geladenen Flüssigkeiten umzugehen ist, fehlte völlig. „Das wird einige Anzeigen gegen den Lenker und die Firma geben“, so Mirwald.

„Man muss wissen, mit was man es zu tun hat“
Neben dem Inhalt und den Dokumenten wird auch die richtige Gefahrgut-Kennzeichnung am Lkw überprüft. „Einsatzkräfte müssen bei einem Unfall wissen, mit was sie es zu tun haben“, betont der Chefinspektor. Auch die Ausrüstung muss stimmen: Eine Taschenlampe ist ebenso vorgeschrieben wie zwei 12-Kilo-Feuerlöscher und ein Auffangbehälter.

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Eine Betriebsmappe, in der alles zur Ladung drinnen steht, wäre wünschenswert. Leider wissen die Lenker aber häufig gar nicht, was sie überhaupt transportieren.

Chefinspektor Thomas Mirwald

Kennzeichen weg, hohe Strafen
Fast täglich sind die speziell geschulten Beamten auf den Autobahnen in NÖ unterwegs. Im Vorjahr wurden 2355 Gefahrgut-Lkw überprüft. 797 davon wurden angezeigt. Bei schwerwiegenden Verstößen sind Strafen von mehreren Tausend Euro fällig. Alleine an dem Tag in St. Pölten wurden bei 15 Lastwägen 45 Übertretungen nach dem Gefahrgutrecht (ADR) und elf weitere Mängel festgestellt. Zwei Kennzeichen wurden wegen Gefahr im Verzug abgenommen und sechsmal die Weiterfahrt untersagt.

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