Chagall darunter
Oligarch hortete Kunst auf beschlagnahmter Jacht
Die mutmaßlich teuerste Jacht der Welt namens „Dilbar“ ist schon aufgrund ihrer Größe und Ausstattung sehr beeindruckend. Doch auch die Kunstschätze, die in dem schwimmenden Luxustempel gehortet worden sind, sind beachtlich: Ermittler fanden in Holzkisten 30 Gemälde bedeutender Künstler, darunter ein Werk des französisch-russischen Malers Marc Chagall.
Die „Dilbar“ ist derzeit in Bremen festgesetzt und wird dem Oligarchen Alischer Usmanow zugeordnet. Sie sollte in Deutschland generalüberholt werden. Nachdem über den Milliardär westliche Sanktionen verhängt wurden, wurde die vom Volumen her größte Jacht der Welt schließlich beschlagnahmt. Usmanow streitet ab, dass er der Besitzer des Luxusschiffes ist, das einen Wert von bis zu 600 Millionen Dollar haben soll.
Kunstschätze sollen Wert von fünf Millionen Dollar haben
Auf der Suche nach Beweisen, dass ihm die „Dilbar“ gehört, stießen Polizeibeamte schließlich auf die Kunstsammlung. Auch diese will der Oligarch nicht besitzen - der reiche Russe hätte die Gemälde auch sonst den deutschen Behörden anzeigen müssen. Der Gesamtwert der Kunstwerke wird auf fünf Millionen Euro geschätzt.
Oligarch unter Geldwäsche-Verdacht
Bereits im September wurde die Jacht von 60 Beamten durchsucht. Dabei wurden sie von Marinesoldaten begleitet, um mögliche Verstecke auf dem Schiff besser finden zu können. Usmanow steht unter Verdacht, Geldwäsche betrieben zu haben - die Staatsanwaltschaft in Frankfurt und München ermitteln. Er soll von 2017 bis 2022 versucht haben, die Herkunft von Geldern zu verschleiern.
Die Gelder sollen den Ermittlern zufolge aus Steuerhinterziehungsdelikten und anderen Straftaten stammen. Es geht um einen mehrstelligen Millionenbetrag. Dazu habe sich der Oligarch ein komplexes Netzwerk an Gesellschaften aufgebaut haben, die zumeist in Offshore-Staaten operierten.
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