Kein Meteorologe kann derzeit seriös vorhersagen, ob es heuer Schnee geben wird. Doch Tieren wird ein Gespür dafür nachgesagt. Wir haben bei steirischen Experten nachgefragt.
Georg Bliem ist bekanntlich erfolgreicher Chef der Planai-Bahnen, für ihn ist der Winterverlauf natürlich von größtem Interesse. Daher schaut er schon jetzt, man glaubt es kaum, auf Ameisenhügel! Denn er weiß mittlerweile durch jahrelange Beobachtungen: Werden die Hügel spitz und hoch gebaut (vermutlich, damit sie aus dem Schnee ragen), dann gibt es eine große Menge der weißen Pracht. Fällt der Bau flach aus, wird es milder.
Und wie schaut es heuer aus? „Seit Mitte Oktober wird flott in die Höhe gebaut, folglich rechne ich mit starken Schneefällen im Dezember.“ Wir werden im Frühjahr den Wahrheitscheck machen!
Kein baldiger Wintereinbruch
Monika Grossmann wiederum hat mit ihrem Verein „Kleine Wildtiere in großer Not“ eine regelrechte Vielfalt an tierischen „Meteorologen“: „Ich bemerke heuer, dass die Igel schon früh und mit viel Moos ihre Winterquartiere bestücken. Die Rehe sind mit ihrem Winterfell zwar etwas später dran, es ist ja schon Anfang November, aber es schiebt schon gewaltig an.“ Und die Eichhörnchen sammeln kräftig Nüsse. Ihr Tipp: kein baldiger Wintereinbruch, aber dafür wird es dann sehr kalt!
„Meteorologen“ in der Tierwelt Herberstein
Doris Wolkner-Steinberger ist Chefin über die Tierwelt Herberstein und kann sogar dem Wolf aufs Fell schauen: „Er bekommt schon ein dichtes Fell.“ Außerdem: „Spechte teilen sich mehrfach einen Baum, was auch ein Hinweis auf Kälte sein kann.“ Und die Präriehunde buddeln wie verrückt: „Sie bauen also tiefere Löcher, was man daran merkt, dass die Erdhügel größer sind. Und was ebenso Hinweis auf einen strengen Winter sein kann.“
Die Tageslänge wirkt sich bei Tieren auf die Hormonproduktion aus und löst damit jahreszeitlich angepasstes Verhalten aus.
Doris Wolkner-Steinberger (Tierwelt Herberstein)
Sie kennt ebenso die Theorie zu den Ameisenhügeln und wird ein Auge darauf haben. Übrigens haben die Waschbären in Herberstein hellere und dichtere Schweife, „ebenfalls ein Hinweis auf einen starken Winter“. Auch private Pferdehalter beobachten: Das Fell wird schon üppig!
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