Haftstrafe für Duo

Opfer auf Pannenstreifen mit Axt attackiert

Verhandelt wurde im Landesgericht Krems (NÖ)

(Bild: P. Huber)

Es war ein Rachefeldzug: Ein Vater-Sohn-Duo ging auf den Mann los, der ihre Frau bzw. Mutter sexuell belästigt haben soll. Laut Anklage hätten sie ihm auch 5000 Euro weggenommen - also auch ein Raub. Das würde laut dem Opfer aber nicht stimmen. Wegen Mordversuches fassten die beiden Männer Haftstrafen aus.

Sexueller Übergriff als Motiv für einen Mordversuch: Bereits seit Juni sitzen ein 56-jähriger Rumäne und sein 15-jähriger Stiefsohn am Landesgericht Krems (NÖ) wegen versuchten Mordes und schweren Raubes auf der Anklagebank. Die beiden sollen am 22. Jänner gegen 20 Uhr bei Königsbrunn am Wagram einen 33-jährigen Landsmann am Pannenstreifen der S5 mit einem Messer und einer Axt attackiert und verletzt haben. Anschließend hätten sie dem Rumänen 5000 Euro in bar abgenommen - so die Anklage.

Opfer dementiert Raubversuch
Nachdem sich das Opfer trotz aller Ladungen bisher nicht im Zeugenstand hatte blicken lassen, musste bereits mehrmals vertagt werden. Nun gelang eine Einvernahme per Videoschaltung zum 33-Jährigen nach Zypern. Und endete gleich mit einem Knalleffekt: An einen Raubversuch könne er sich nicht erinnern, die beiden hätten auch kein Geld von ihm gefordert. Als „teuflischen Rachefeldzug“ des 33-Jährigen bezeichnete die Lebensgefährtin und Mutter der beiden Angeklagten den Vorfall. Denn das spätere Opfer soll die Frau zuvor sexuell belästigt haben. 

Kurz vor Mitternacht fällten am Montag die Geschworenen dann das Urteil: 13 Jahre Haft für den 56-Jährigen, sein Stiefsohn fasste dreieinhalb Jahre teilbedingte Haft aus - nicht rechtskräftig.