Um dem Mangel an Pflegekräften entgegenzuwirken, nimmt das Land OÖ Geld in die Hand: Ab sofort können Personen, die eine Ausbildung im Kranken-, Alten- oder Behindertenbereich machen, ein Pflegestipendium beantragen.
Angehende Pflegerinnen und Pfleger werden ab sofort vom Land Oberösterreich finanziell unterstützt: Zwölf mal 600 Euro im Jahr werden an jene Personen ausbezahlt, die eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, sich in einem Berufsfeld zu betätigen, in dem es seit geraumer Zeit an Fachkräften mangelt. Das Stipendium enthält Berufsbilder in der Gesundheits- und Krankenpflege, in der Langzeitpflege sowie im Bereich der Behinderten- und Familienarbeit.
Rückwirkend mit September
Es kann ab sofort für die Dauer der Ausbildung beantragt werden - Infos dazu gibt es auf www.ooe-pflegestipendium.at - und wird ab November/Dezember rückwirkend mit September ausbezahlt. Die Mindestausbildungsdauer beträgt für die Diplom- und Bachelorausbildung drei Jahre, für die Pflegefachassistenz und die Fachsozialbetreuungsberufe zwei Jahre und für die Pflegeassistenz ein Jahr. „Damit beträgt die finanzielle Unterstützung in Summe bis zu 21.600 Euro“, rechnet Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer vor, der das Stipendium am Dienstag gemeinsam mit LH-Vize Christine Haberlander (beide ÖVP) vorstellte.
Das Oö. Pflegestipendium richtet sich besonders an junge Menschen, die sich für die Pflege von Menschen in einem Krankenhaus oder Pflegeheim interessieren. Die Ausbildung in der Pflege ist krisensicher und abwechslungsreich. Gleichzeitig ist das Oö. Pflegestipendium eine Brücke für Umsteiger und Wiedereinsteiger.
Christine Haberlander (ÖVP), Gesundheitsreferentin
„Brücke für Umsteiger“
„Das Oö. Pflegestipendium richtet sich besonders an junge Menschen, die sich für die Pflege von Menschen in einem Krankenhaus oder Pflegeheim interessieren. Die Ausbildung in der Pflege ist krisensicher und abwechslungsreich. Gleichzeitig ist das Oö. Pflegestipendium eine Brücke für Umsteiger und Wiedereinsteiger“, sagt Haberlander. „Wir sorgen dafür, dass bereits die Ausbildung mit einem finanziellen Zuckerl punktet“, ergänzt Hattmannsdorfer.
Ein Job in der Pflege ist ein sicherer Arbeitsplatz und ein vielfältiger Beruf, der hohe Kompetenzen fordert und viele Chancen bietet, sich weiterzuentwickeln. Mit dem Oö. Pflegestipendium sorgen wir dafür, dass bereits die Ausbildung mit einem finanziellen Zuckerl punktet.
Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP), Soziallandesrat
Bezieherkreis ausgeweitet
Finanziert wird das Stipendium gemeinsam von Bund und Land OÖ im Rahmen der Bundespflegereform. Oberösterreich weitet den Bezieherkreis gegenüber dem vom Bund vorgeschlagenen Kreis auf Sozialbetreuungsberufe in der Altenarbeit, Behindertenbegleitung und Familienarbeit aus. Ebenfalls berücksichtigt werden Schülerinnen und Schüler der landwirtschaftlichen Fachschulen, die im vierten Jahr die Ausbildung zur Fachsozialbetreuung absolvieren. Für das kommende Jahr stehen laut den Politikern insgesamt rund 22,9 Millionen Euro zur Verfügung.
Von den Grünen kommt Lob für das Pflegestipendium - aber: Einer attraktiven Ausbildung müsse auch attraktiverer Job folgen, lautet dort die Forderung. „Nur wenn der Pflegeberuf endlich besser bezahlt und die enorme Belastung reduziert wird, werden sich mehr Interessierte überhaupt für den Pflegeberuf entscheiden und die Ausbildung angehen“, glaubt die Grüne Gesundheitssprecherin Ulrike Schwarz.
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