Steirischer Überblick

Nur in vier von 286 Gemeinden lag Rosenkranz voran

Steiermark
09.10.2022 23:23

Amtsinhaber Alexander Van der Bellen war bei der Bundespräsidentenwahl in fast allen steirischen Gemeinden die Nummer 1. Ein überragendes Ergebnis erzielte er in Graz, Schwächen hatte er am ehesten in den Grenzregionen. In vier Kommunen lag Walter Rosenkranz (FPÖ) voran. Ein Überblick.

Die steirische Landkarte ist an diesem Wahlsonntag grün: In 282 von 286 Gemeinden liegt Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf dem ersten Platz - wenn auch mit sehr unterschiedlichem Vorsprung. In vier Kommunen kann FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz den Spitzenplatz einnehmen: in Oberhaag und Leutschach (Bezirk Leibnitz), in Sinabelkirchen (Bezirk Weiz) und auch im südoststeirischen Unterlamm, wo Rosenkranz mit 38,6 Prozent sein bestes Ergebnis einfährt.

Fast zwei Drittel in Graz für Van der Bellen
Zurück zu Alexander Van der Bellen: Seine Hochburgen haben sich im Vergleich zu 2016 kaum verändert. In der Landeshauptstadt Graz holt der 78-Jährige mit 64,7 Prozent fast zwei Drittel der Stimmen, noch besser läuft es nur in der Nachbargemeinde Stattegg mit 68,2 Prozent. Generell ist die Region östlich von Graz bis Weiz tiefgrün eingefärbt, dazu das Ausseerland, teilweise auch die Kommunen im Wechselland.

Groß ist der Zuspruch außerdem in Neuberg, wo Van der Bellen im Schloss Mürzsteg seinen zweiten Amtssitz hat: 58,5 Prozent. Das schwächste Ergebnis bringt Leutschach mit gerade einmal 31,3 Prozent.

Rosenkranz in Grenzregion stark
Die Kandidaten des rechten Spektrums schneiden tendenziell in der Süd- und Weststeiermark besser ab. So schafft FPÖ-Mann Walter Rosenkranz besonders im Süden der Bezirke Deutschlandsberg (Eibiswald, Wies, Bad Schwanberg, Pölfing-Brunn) und Leibnitz (u. a. Ehrenhausen, Gamlitz) mehrere Ergebnisse jenseits der 30 Prozent. Außergewöhnlich stark ist er auch im oststeirischen Hartl mit 34,1 Prozent: Vor sechs Jahren war das eine Hochburg des damaligen freiheitlichen Kandidaten Norbert Hofer.

Auch Gerald Grosz - ein gebürtiger Weststeirer - fährt seine besten Ergebnisse in den Bezirken Deutschlandsberg, Leibnitz und Voitsberg ein. Eine Gemeinde sticht heraus: In St. Andrä-Höch gibt es 25,3% der Stimmen. In seiner Heimatstadt Graz sind es für den Politik-Blogger hingegen nur fünf Prozent.

Nur 21,5 Prozent Wahlbeteiligung in Niederwölz
Einen anderen geografischen Schwerpunkt zeigen die Ergebnisse von Anwalt Tassilo Wallentin: Sein Zuspruch ist in der Obersteiermark am höchsten. In den Bezirken Bruck-Mürzzuschlag, Leoben, Murtal und Murau holt er mehr als zehn Prozent. Das Topergebnis: 17 Prozent in Niederwölz. Dort ist die Wahlbeteiligung mit 21,5 Prozent unglaublich niedrig - am Sonntag fand das Volksfest Maxlaun statt, es wurde von den Massen gestürmt.

Brunner mit vielen Stimmen in Impfgegner-Hochburgen 
In nur wenigen Kommunen punkten kann Michael Brunner von der neuen Partei MFG. Zwar schafft er sein bestes Ergebnis mit 5,7 Prozent in Haselsdorf-Tobelbad in einer Gemeinde mit einer eher durchschnittlichen Corona-Impfquote - starke Ergebnisse erzielt er aber auch in Michaelerberg-Pruggern (5,3%) und Sinabelkirchen (3,7%). Das sind jene Kommunen mit der niedrigsten Corona-Impfquote in der Steiermark.

Dominik Wlazny gilt als urbanes Phänomen - das trifft in der Steiermark nur bedingt zu. 8,8 Prozent in Graz und 9,6 Prozent in Leoben sind zwar überdurchschnittlich, die besten Ergebnisse gibt es für Wlazny überraschenderweise in zwei ländlichen Gemeinden der Oststeiermark: 11,9 Prozent in St. Lorenzen am Wechsel und 11 Prozent in St. Johann in der Haide.

In drei Kommunen keine Stimme für Staudinger
Kaum ein Faktor ist der Schuh-Unternehmer Heinrich Staudinger. Besonders bitter läuft es für ihn in den kleinen Gemeinden Stiwoll, Radmer und Vordernberg: Hier erhält er keine einzige Stimme! Sein bestes Ergebnis: Hohentauern mit 5,3 Prozent.

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