Technik immer besser

Weniger Wildunfälle durch unsichtbare Helfer

Tirol
27.09.2022 18:00

Im Herbst steigt wieder die Gefahr von Wildunfällen. Doch die Technik kann Schutz bieten. Auf Tirols Straßen sind bereits 30.000 Warngeräte im Einsatz. Als Autofahrer nimmt man sie kaum wahr. Was sie können? Vielleicht bald sogar duften. 

Wildwechsel sorgt jedes Jahr in Österreich für rund 80.000 Unfälle. Im Vergleich zu anderen Bundesländern ist der Anteil in Tirol mit zuletzt 1400 gemeldeten Unfällen vergleichsweise gering. Dennoch: Bei vielen dieser Zusammenstöße werden Menschen verletzt und sterben Tiere. Der Sachschaden ist fast immer enorm.

„Tiere in der Brunftzeit noch unberechenbarer“
Mitte September wurde im Außerfern ein Schweizer schwer verletzt. Der Motorradfahrer war mit einem Hirsch kollidiert. „Im Herbst ist nicht nur wegen der schlechten Sicht besondere Vorsicht geboten. Die Brunftzeit hat begonnen. Da sind die Tiere noch unberechenbarer“, warnt Tirols oberster Jäger Anton Larcher die Verkehrsteilnehmer.

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Die Wildwarngeräte zeigen Wirkung. Die zuletzt 1400 gemeldeten Unfälle sind deutlich weniger als in den Jahren davor.

Tirols Landesjägermeister Anton Larcher

30.000 Wildwarngeräte in ganz Tirol angebracht
Runter vom Gas, im Fall des Falles abblenden und hupen – das verscheucht Tiere. Immer häufiger helfen jedoch auch Wildwarngeräte. Rund 30.000 Stück sind in Tirol mittlerweile an gefährlichen Stellen angebracht. Der Tiroler Jägerverband finanziert gemeinsam mit dem Land Tirol diese optischen und akustischen Warner. Die Geräte leiten das Scheinwerferlicht Richtung Wald oder geben Töne von sich. „Die Wirkung ist gut messbar“, verweist Larcher auf entsprechende Erhebungen. Um bis zu 30 Prozent weniger Unfälle passieren demnach, wenn Wildwarngeräte platziert werden.

Neue Systeme setzen auf Abschreckung mit Düften
Die Technik wird immer ausgefeilter. Einige akustische Geräte reagieren mittlerweile auf Rollgeräusche der Fahrzeuge. So wird das Wild auch bei Tag durch einen Signalton verscheucht. „Auch diese Methode ist erfreulich effektiv“, sagt Larcher. Erprobt wird auch der Einsatz von Duftstoffen, die Tiere von bestimmten Gebieten fernhalten. Erfolgreich eingesetzt wird das bereits bei landwirtschaftlichen Kulturen zum Schutz vor Verbiss.

Auch der umgekehrte Weg wird beschritten. Wildwarner, die den Autofahrer informieren, wenn in der Nähe Tiere Richtung Straße laufen. Zahlreiche Systeme sind in der Testphase.

Die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer ist trotz aller Hilfen dennoch gefordert. Die meisten Wildunfälle ereignen sich laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) übrigens zwischen 5 und 7 Uhr in der Früh sowie abends zwischen 20 und 23 Uhr.

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