Fragliche Leistung

Steuerzahler müssen für Schloss Velden blechen

Kärnten
21.09.2022 05:55

Das Schloss Velden ist heute als Luxushotel ein Wörthersee-Juwel - mit Hypo-Vergangenheit. 2005 startete der Umbau, 2007 wurde es mit Pomp von Jörg Haider und Wolfgang Kulterer eröffnet. Der Steuerzahler wird für das Projekt nun nochmals zur Kasse gebeten.

Bei so manchen Kostennoten und Gerichtsgebühren bekommt der Normalbürger große Augen. So wurde etwa in einem Ermittlungsverfahren gegen Ex-Hypo-Boss Wolfgang Kulterer & Co ein Finanzexperte von der Justiz beauftragt, sich mit Ankauf und Umbau von Schloss Velden anno 2005 auseinanderzusetzen.

Frustrierende Ermittlungsjahre
Diese Auseinandersetzung verlief offenbar ergebnislos – denn die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hatte den Expertenauftrag nach drei frustrierenden Ermittlungsjahren schließlich zurückgezogen, die dennoch eingebrachte Anklage wurde vom Oberlandesgericht Graz verworfen. Der Akt wird somit vermutlich wohl eingestellt werden, zumal Kulterer die Höchststrafe von zehn Jahren sowieso schon abgebüßt hat. Doch bezahlt werden muss natürlich trotzdem – vom Steuerzahler.

2005 begann der Umbau des Schlosses. (Bild: KLAUS KREUZER)
2005 begann der Umbau des Schlosses.

Überraschendes Ergebnis
Wie die „Krone“ erfuhr, wollte der Gutachter für seine Arbeit 423.573 Euro. Das Landesgericht Klagenfurt hätte dieser Forderung – etwas abgerundet – auch beinahe zugestimmt. Doch das OLG Graz gab der Beschwerde eines Beschuldigten vor kurzem statt und kam zu einem überraschenden Ergebnis. „Die Gebühr wurde mit (nur) 175.000 Euro bestimmt“, bestätigt Sprecherin Elisabeth Dieber. Fragt sich, wie es bei einem Honorar überhaupt zu so einer Diskrepanz kommen kann.

Jörg Haider und Wolfgang Kulterer feierten 2007 mit Pomp die Eröffnung. (Bild: UTA ROJSEK-WIEDERGUT)
Jörg Haider und Wolfgang Kulterer feierten 2007 mit Pomp die Eröffnung.

Andererseits erinnern wir uns an ein anderes Kärntner Hypo-Gutachten: Dietrich Birnbacher, Hypo-Spezi von Jörg Haider und Josef Martinz, erhielt einst für zwölf Seiten sechs Millionen Euro. Ihm wurden im Strafprozess um Lug, Trug und Parteienfinanzierung immerhin noch Leistungen um 300.000 Euro zugestanden.

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