„Unnötige Qualen“

Skandal im Stall: Schweinebauer angeklagt

Kärnten
18.09.2022 19:48

Besorgte Tierschützer hatten im Frühling auf einem Hof in Klagenfurt-Land Alarm geschlagen: Dutzende Schweine mussten schwer verletzt und gepeinigt aus einem verdreckten Stall gerettet werden. Ihr Besitzer hat dafür nun die Konsequenzen zu tragen - der Landwirt, einst noch stolzer AMA-Gütesiegelträger, wurde wegen Tierquälerei angeklagt.

Blutige Schwänze, gelähmte Beine, Lungenentzündungen, durch Augenreizungen fast blind, Abszesse am gepeinigten Körper - in diesem erbärmlichen Zustand wurden Schweine in einem großen Mastbetrieb in Klagenfurt-Land vorgefunden. Tierschützer des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) hatten im April Alarm geschlagen und zu einer Protestaktion aufgerufen, die dann auch Amtstierärztin und Bezirkshauptmannschaft zum Handeln gezwungen hatten. Die armen Schweine lebten verdreckt und zusammengepfercht auf den umstrittenen Vollspaltenböden; ihr kurzes Leben in dem Mastbetrieb nur geprägt von Schmerzen und Leid.

Staatsanwaltschaft: Nicht einmal Mindeststandards eingehalten
Auch die Staatsanwaltschaft Klagenfurt war aufgrund der erschreckenden Berichte alarmiert - und hat nun Anklage gegen den Schweinezüchter eingebracht. Ihm wird Tierquälerei vorgeworfen.

Er soll zumindest 40 Schweinen „unnötige Qualen zugefügt haben, indem er sie unter tierschutzwidrigen Bedingungen gehalten hätte“, heißt es. Nicht einmal Mindeststandards seien auf dem Hof eingehalten worden, der vor Jahren noch als Vorzeigebetrieb mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet worden war.

Wie es so weit kommen konnte, dass der erfahrene Bauer seine Tiere so im Stich ließ, wird er beim Prozess erklären müssen. Richter Dietmar Wassertheurer entscheidet dann, welche Strafe angemessen scheint. Bis zu zwei Jahre Haft sind theoretisch möglich; bei Überforderung durch persönliche Schicksalsschläge und Verantwortungsübernahme kann es natürlich auch eine Diversion geben.

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