Mission DART

Heute Nacht kracht NASA-Sonde gezielt in Asteroid

Nachrichten
26.09.2022 19:55

In der Nacht auf Dienstag wird die US-Raumfahrtbehörde NASA eine Sonde absichtliche mit einem Asteroiden kollidieren lassen, um diesen so von seinem Kurs abzubringen. Beim Double Asteroid Redirection Test (DART) steht laut NASA nicht weniger als die „zukünftige Sicherheit der Erde“ auf dem Spiel. Der Zusammenprall soll live gestreamt werden.

Es klingt wie aus einem Hollywood-Film, ist aber eine Mission der NASA. „DART ist die erste Mission, die mithilfe eines direkten Experiments versucht, ein Gefahrenobjekt aus dem Weg zu stoßen“, sagt der Wissenschaftsdirektor der NASA, Thomas Zurbuchen. Das alles erinnert stark an Hollywood-Filme wie „Armageddon - Das Jüngste Gericht“, in dem 1998 Stars wie Bruce Willis und Ben Affleck in kürzester Zeit mit einem komplizierten und gefährlichen Manöver einen direkt auf die Erde zurasenden Asteroiden zerstörten.

Hier können Sie die NASA-Mission DART live verfolgen:

Aber: Die rund 330 Millionen Dollar teure Mission der NASA ist unbemannt und der Ziel-Asteroid Dimorphos rast auch nicht auf die Erde zu und stellt Berechnungen der NASA zufolge derzeit keine Gefahr dar. Es handelt sich um einen ersten vorsichtigen Versuch, ob es möglich sein könnte, die Flugbahn eines Asteroiden auf diese Weise abzuändern. Die NASA erhofft sich davon Erkenntnisse darüber, wie die Erde vor herannahenden Asteroiden geschützt werden könnte.

Rund 27.000 Asteroiden in Erdnähe
Damit beschäftigt sich die Weltraumbehörde schon seit vielen Jahren. Ein Asteroideneinschlag vor rund 66 Millionen Jahren gilt unter Wissenschaftern beispielsweise als führende Theorie dazu, warum die Dinosaurier ausstarben. Derzeit wissen Experten von keinem Asteroiden, der in absehbarer Zeit direkt auf die Erde zurasen könnte - aber Forscher haben rund 27.000 Asteroiden in der Nähe unseres Planeten identifiziert, davon rund 10.000 mit einem Durchmesser von mehr als 140 Metern.

Die im November mithilfe einer „Falcon 9“-Rakete von Kalifornien aus gestartete DART-Sonde ist seit rund zehn Monaten auf dem Weg zu ihrem Ziel. Aber erst rund eineinhalb Stunden vor dem Aufprall werde die Sonde Dimorphos mit ihrer Kamera allerdings wirklich ins Visier nehmen können. Das Flugobjekt genau in den Asteroiden zu lenken sei „unglaublich herausfordernd“, so NASA-Manager Evan Smith.

ESA-Mission „Hera“ startet 2024
Dimorphos mit einem Durchmesser von rund 160 Metern ist eine Art Mond des größeren Asteroiden Didymos. Nach dem Aufprall soll die rund zwölfstündige Umlaufbahn von Dimorphos um mindestens 73 Sekunden und möglicherweise bis zu zehn Minuten kürzer dauern. Für die Wissenschafter geht die richtige Arbeit dann erst los: Untersuchen, was genau vor, während und nach dem Aufprall passiert ist - und was das nun für den Schutz der Erde bedeuten könnte. 2024 soll zur noch genaueren Untersuchung dann die ESA-Mission „Hera“ starten.

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