Statt sich von ihrem E-Bike beim Radeln unterstützen zu lassen, muss eine Tiroler Pensionistin nun ihr E-Bike unterstützen. Nach wenigen Jahren schwächelt der Akku bereits, kann aber nicht erneuert werden. Kein Renommee in Sachen Nachhaltigkeit für ein österreichisches Markenprodukt.
Theresia E. und ihr Mann unternehmen gerne Ausflüge mit ihren E-Bikes. Im Dezember 2014 hat die Tirolerin das Rad bekommen. Kostenpunkt damals: 2.300 Euro. Das Modell hat sie gewählt, weil der Akku am Gepäckträger verbaut ist. „Ich habe Probleme mit dem Knie und brauche daher einen tiefen Einstieg, weil ich das Bein nicht hoch anheben kann“, schildert sie. Außerdem wollte das Ehepaar auf ein heimisches Markenprodukt setzen.
8000 gefahrene Kilometer später ist die Enttäuschung groß. Der Akku muss bereits nach kurzer Strecke wieder aufgeladen werden. Frau E. wollte diesen daher austauschen, was aber nicht möglich ist. Er ist nicht mehr erhältlich. „Müssen wir ein gepflegtes tadelloses E-Bike nun nach nicht einmal 10 Jahren verschrotten“, fragt sich das Ehepaar.
Wird nicht mehr hergestellt
KTM musste nach mehreren Anfragen der Ombudsfrau gestehen, dass das Ersatzteil von Hersteller Panasonic nicht mehr hergestellt wird. Von dort kam die Auskunft, welcher Akku passen könnte und wo er bestellt werden könnte. Doch passt dieser nicht zum Rad von Frau E. Also Pech gehabt, denn rechtlich ist das in Ordnung, wie die Arbeiterkammer Wien bestätigt. Unternehmen sind gesetzlich nicht verpflichtet, Ersatzteile für die gesamte Lebensdauer eines Produktes anzubieten. Sie müssen lediglich für die zweijährige Gewährleistung geradestehen. Nachhaltigkeit schaut anders aus.
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