Mit Filtern auf Smartphone und Co. „schummeln“ sich Menschen zur Idealfigur. Die Folgen sind weitreichend, warnt Model Kerstin Lechner aus Linz.
Die Bilder, wie unten angeführt, unterscheiden sich stark voneinander: Das linke zeigt Kerstin Lechner völlig natürlich, das rechte präsentiert sie geschminkt und mit veränderter Frisur. „Meine manchmal zu perfekte Welt der Mode“, schreibt das Model darunter, als sie die Gegenüberstellung auf Social Media teilt - und verweist darauf, dass hier kein Vorher-Nachher-Shooting eines Fotografen zu sehen ist, sondern ein Filter einer Handy-App am Werk war.
„Unsicherheit und Unzufriedenheit“
„Mir tun vor allem die Teenager-Mädels leid. Das muss ein ziemlicher Druck sein“, spricht die 39-Jährige die Flut an Schönheitsfiltern an, die einem vorgaukeln, nur von perfekten und makellosen Menschen umgeben zu sein. „Viele glauben, das ist die ideale Schönheit, aber dabei ist das unrealistisch. Hier werden Lügen verbreitet“, redet sich Lechner schnell in Rage.
Viele glauben, das ist die ideale Schönheit, aber dabei ist das unrealistisch. Hier werden Lügen verbreitet.
Kerstin Lechner, Model
Ansprechen, aufzeigen, wachrütteln - das Model, das mit ihrer Familie in Linz lebt, ermahnt die Frauen, nicht einer vermeintlich idealen Schönheit nachzujagen. „Weg von dem Druck, dem man da ausgesetzt wird“, so Lechner, die sich kein Blatt vor den Mund nimmt: „Wenn jemand, der 50 Jahre alt ist, dank eines guten Filters auf Fotos aussieht wie mit 30, dann ist das schon peinlich, auch wenn ich verstehen kann, dass man das Beste herausholen will.“
Das virtuelle Schönheitsideal hat weitreichende Folgen: „Es führt zu Unsicherheit, Unzufriedenheit und einem ständigen inneren Stress, einem Ideal zu folgen, das niemals erreicht werden kann.“
Der Selbstwert rasselt in den Keller
Weil oft das Bewusstsein fehlt, dass die Bilder, die auf Social Media und Co. zu sehen sind, nicht der Wirklichkeit entsprechen, boomen Beauty-Eingriffe. „Man sieht immer mehr junge Mädels mit aufgespritzten, übergroßen und vulgären Lippen, Brüsten oder Hintern“, so Lechner, die von einem „idiotischen Trend“ spricht. Sie selbst steht zu Botox und Filler, die zum Aufpolstern der Haut verwendet werden und damit auch Fältchen verschwinden lassen: „Ich kaschiere damit meine schlaflosen Nächte. Es spricht nichts gegen Botox und Co., aber alles im Normbereich.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.