Am Bodensee

Ausgewasserte Boote, riesige Seegrasteppiche

Derzeit sind alle Stufen an der Bregenzer „Mole“ freigelegt - das ist für die diese Jahreszeit sehr ungewöhnlich.

(Bild: Noah Allouche)

Auch der Wasserstand des Bodensees ist derzeit außergewöhnlich niedrig. Das sorgt für Unannehmlichkeiten und ganz besondere Naturphänomene. 

Derart dramatisch wie etwa am Garda- oder am Neusiedlersee ist die Lage am Bodensee zwar noch lange nicht, die anhaltende Trockenheit hat aber natürlich ebenfalls Folgen: Am Samstag betrug der Pegelstand in Bregenz 312 Zentimeter - ein Wert, wie er eigentlich nur für Ende Oktober normal wäre.

Folgen für Bootsbesitzer
Das Niedrigwasser hat speziell für Bootsbesitzer Folgen: Der Bregenzer Gondelhafen ist bereits gesperrt, auch die Kanäle im Fußacher „Klein Venedig“ können nicht mehr befahren werden. Weit schlimmer ist die Lage am Westufer des Sees, wo bereits zahlreiche Boote aus gewassert werden mussten.

Noch können die Schiffe der „Vorarlberg Lines“ anlegen.

(Bild: Noah Allouche)

Ganz regulär in See stechen können indes immer noch die Großschiffe der „Vorarlberg Lines“. Wasserpflanzen und Algen in Massen. Der niedrige Wasserstand in Kombination mit den hohen Temperaturen wirkt sich auch auf das Ökosystem auf. Besonders auffällig sind die Seegras-Teppiche, welche sich teils über mehrere hundert Meter erstrecken und ungewöhnlich weit in den See hineinreichen.

Der kleine Gondelhafen in Bregenz ist bereits gesperrt.

(Bild: Noah Allouche)

Kieselalgen entziehen dem Wasser Kohlenstoffdioxid
Mindestens ebenso auffällig ist die türkis-grüne Färbung des Wassers. Grund dafür sind Kieselalgen, die derzeit beste Bedingungen vorfinden. Sie entziehen dem Wasser Kohlenstoffdioxid, wodurch sich winzige Kalkkristalle bilden. Diese streuen das Licht zurück und lassen zusammen mit dem leichten Grün der mikroskopisch kleinen Algen und der blauen Reflexion des Himmels den See türkisfarben strahlen.