Der Rüfikopf in Lech ist ein sehr spannendes Wandergebiet, das eine vielseitige Alpenflora sowie imposante Gesteinslandschaften zu bieten hat. Besonders idyllisch gelegen ist der Monzabonsee.
Wenn der erste Schritt aus der Bergstation Rüfikopf (2350 Meter) getan ist, eröffnet sich eine hochalpine Landschaft, die zwischen schroffen Felsen und bunten Blütenteppichen wechselt. Viele verschiedene Tourenmöglichkeiten gibt es in dem Gebiet. Am besten, man informiert sich vorab am Ticketschalter der Bahn, welche Wege aktuell geöffnet beziehungsweise begehbar sind. Eine nicht allzu schwere, aber sehr abwechslungsreiche Strecke führt vom Rüfikopf ein Stück entlang des „BlütenReich“-Pfades und dann über den Monzabonsee zur Monzabonalpe.
Typ: Alpwanderung
Dauer: je nach Variante (aber mindestens gute zwei Stunden)
Ausgangspunkt: Bergstation Rüfikopfbahn, Lech
Ausrüstung: Wanderschuhe mit guter Profilsohle, Tagesrucksack mit Getränk, Sonnenschutz, bei Bedarf Wanderstöcke
Einkehrmöglichkeiten: Panoramarestaurant Rüfikopf gegenüber der Bergstation, viele weitere Cafés und Restaurants im Lecher Zentrum
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 750 S (Langen a. A. Bhf bis Lech Rüfiplatz)
Anmerkung: am Ticketschalter der Rüfikopfbahn ist für 7 Euro auch ein Büchlein über den BlütenReich-Wanderpfad erhältlich, in dem die meisten Alpenblumen mit einer kurzen Erläuterung abgebildet sind
Auf dem ersten Abschnitt sind einige Stationstafeln installiert, die wissenswerte Informationen zu den dort vorkommenden Alpblumen vermitteln. Zusätzlich finden sich am Boden immer wieder beschriftete Steine, mit den deutschen und lateinischen Blumennamen. Botanisch Interessierte kommen hier voll auf ihre Kosten, denn so viele verschiedene Vertreter der alpinen Flora bekommt man ansonsten kaum während einer Tour zu sehen – die Blütenpracht reicht vom Frühlingsenzian über den Berg-Hauswurz bis zu Alpen-Anemone, Berg-Baldrian, Alpen-Vergißmeinnnicht sowie Langsporn-Veilchen und vielen anderen mehr.
Ein sehr spezieller Nährboden
Diese Vielfalt hängt eng mit dem dort vorkommenden Gestein und den spezifischen Standortbestimmungen zusammen. Der Rüfikopf liegt in den Lechtaler Alpen, einem Teil der Nördlichen Kalkalpen. Diese bestehen – wie der Name bereits verrät – hauptsächlich aus kalkhaltigem Gestein wie Dolomit und Kalkstein, das einen basischen pH-Wert aufweist. Viele alpine Pflanzen sind auf solche Böden spezialisiert und gedeihen dort besonders gut. Durch Erosion, Frostsprengung und andere geologische Prozesse entstehen ständig neue, kleine und kleinste Lebensräume wie zum Beispiel feuchte Mulden, trockene Schotterflächen oder windgeschützte Rasen. Diese Mikrostandorte bieten ideale Bedingungen für unterschiedlichste Pflanzenarten. Wo sich heute ein alpines Hochplateau befindet, tummelten sich in Vorzeiten Muscheln und urzeitliche Wassertiere. Gewaltige tektonische Kräfte, faszinierende geologische Prozesse und weitreichende klimatische Einflüsse schufen und prägten über Jahrmillionen hinweg diesen Berg. Wer genau hinsieht, der wird während der Wanderung auch Versteinerungen im Felsen finden.
Das Langsporn-Veilchen ist eine auffällige, aber zarte Pflanze, die in den höheren Lagen beheimatet ist. Die Pflanze wächst bevorzugt auf alpinen Matten, Weiden und felsigen Hängen zwischen etwa 1300 und 2800 Metern Höhe – oft in Regionen, die von späten Schneeschmelzen geprägt sind. Charakteristisch für das Langsporn-Veilchen ist neben seiner kräftigen violetten Blütenfarbe vor allem der ungewöhnlich lange Sporn (ein mit Nektar gefüllter Fortsatz an der Blüte), der der Pflanze ihren Namen gibt. Dieser sowie der enge Blüteneingang kommen vor allem Faltern entgegen, während Veilchen in tieferen Lagen meist von Bienen angeflogen werden. Ein gutes Beispiel für die enge Anpassung zwischen Pflanze und Bestäuber. Die Blütezeit dieser Veilchen-Art reicht von Mai bis Juli, je nach Höhenlage. Besonders eindrucksvoll zeigt sich das Langsporn-Veilchen in Alpenwiesen, wo es gemeinsam mit Enzian, Alpen-Soldanelle oder Trollblume farbenfrohe Mosaike bildet.
Ein Weg, für den man sich Zeit lassen sollte
Von der Bergstation am Rüfikopf zum Monzabonsee sind es rund 30 Minuten zu Fuß – wer sich aber näher mit Flora, Fauna (es gibt dort viele Murmeltiere) und Geologie am Wegesrand befasst, der wird für diese Strecke entsprechend länger brauchen, denn es gibt viel zu sehen. Nach dem See folgt man den Wegweisern über ausgedehnte Bergmähder bis zur Monzabonalpe. Danach hat man die Möglichkeit, entweder wieder retour zur Rüfikopfbahn zu wandern und dabei einen Teil des Georundwegs zu begehen, oder man macht sich an den Abstieg nach Zürs und nimmt von dort den Bus.
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