Die extreme Trockenheit in Niederösterreich nimmt in der Region rund um Wiener Neustadt weiter zu. Schotterseen sind nur noch Lacken, Bad-Becken dienen als Strandersatz und im nahen Bad Fischau sind sogar zwei Quellen versiegt. Die Prognosen sind sehr düster!
Das Steinfeld macht seinem Namen derzeit alle Ehre. Die Grundwasserseen rund um Wiener Neustadt ähneln etwa eher den Schottergruben, die sie einmal waren, als beliebten Badeparadiesen. Und auch im benachbarten Bad Fischau hat man das Thermalbad heuer zum Strandbad umfunktioniert - im sogenannten Damenbecken wurden mangels Wasser Sand und Kies aufgeschüttet.
„Es ist nur eine Quelle aktiv, zwei sind versiegt“, bestätigt Bürgermeister Reinhard Knobloch gegenüber der APA. Ein geologisches Gutachten soll die Ursachen klären. Wegen des geringeren Durchflusses müsse das Herrenbecken öfter gereinigt werden. Auf Chlorwasser umzustellen sei aber noch kein Thema. „Saisonkarten waren heuer ermäßigt, was einen Rekordverkauf brachte“, so Knobloch.
In unserem Thermalbad ist derzeit nur mehr eine Quelle aktiv. Und das nur mit der Hälfte der üblichen Quellschüttung. Der Betrieb ist aber nicht besonders beeinträchtigt.
Reinhard Knobloch, Bürgermeister von Bad Fischau
Schlechte Prognosen
Um mehrere Meter gesunken sind - wie berichtet - die Pegel von Anemonen-, Föhren- und Achtersee in Wiener Neustadt. Die Folgen: Die Bewohner der einst begehrten Seensiedlungen blicken auf Lacken, Stiegen zu den Badeplätzen enden auf Schotterböschungen. Zum Teil versucht man, mit Ausbaggerungen des Problems Herr zu werden. „Für ein stabiles Ökosystem sind drei Meter Tiefe nötig, sonst leidet die Wasserqualität“, so Martin Angelmaier, Leiter der Wasserwirtschaftsabteilung des Landes.
Wurzel des Problems sei aber der niedrige Grundwasserspiegel in der Region. Und um diesen zu heben, brauche es Niederschläge, sagt der Fachmann: „Und zwar gleichmäßigen, nicht allzu intensiven Landregen. Zudem genug Schnee im Winter.“ Beides gebe es - wohl aufgrund des Klimawandels - viel zu selten. Die düstere Prognose für den Osten Niederösterreichs: zehn Prozent weniger Grundwasserneubildung bis 2050!
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