Ach, übrigens...

Legendäre Hitzeschlachten in Baku und Bruckhäusl

Vorarlberg
07.08.2022 15:25

„Krone Vorarlberg“-Autor Harald Petermichl steht noch immer unter dem Eindruck der drückenden Hitze der letzten Tage. Zumal er sich für die neueste Ausgabe seiner Kolumne „Ach, übrigens“ auf die Suche nach Ersatz für den Begriff „Hitschlacht“ gemacht hat, allerdings nur bedingt fündig wurde...

Beim Lesen dieser Zeilen wird sich das mit den recht hohen Temperaturen vermutlich fürs Erste erledigt haben, beim schweißtreibenden Schreiben derselben ist das noch nicht der Fall und auch in der aktuellen Fußball-Berichterstattung fällt auf, dass derzeit so manche „Hitzeschlacht“ angekündigt wird. Beim Versuch, diesen martialischen Begriff elegant zu umgehen, stoßen die einschlägigen Synonym-Lexika an ihre Grenzen, denn auf den ersten Blick findet sich nirgendwo eine wirklich sinnvolle Alternative. Es bliebe lediglich die selbstgehäkelte und etwas ungelenk daherkommende Ersetzung durch „ein Match, das man besser verschoben oder in der Arktis ausgetragen hätte“, die aber auch nicht abendfüllend ist und einen rasch einsehen lässt, dass man am Begriff „Hitzeschlacht“ einfach nicht vorbeikommt.

So wurde Anfang der Woche breit berichtet, dass Rapid Wien am Donnerstag eine Hitzeschlacht in Aserbaidschan zu bestreiten habe, wo sich dann „trotz der großen Hitze (…) in Hälfte eins ein schwungvolles Spiel mit Chancen auf beiden Seiten“ entwickelt hat, in dem sich die Hütteldorfer gegen FK Neftchi Baku eine einigermaßen mittelmäßige Ausgangsposition für das Rückspiel verschafft haben. Und aus historischer Sicht ist die Hitzeschlacht von Bruckhäusl aus dem Jahr 2020 weltweit in aller Munde; hier konnte sich die zweite Mannschaft des FC Kufstein „beim heißen Sommer-Saisonauftakt“ der Tiroler Landesliga Ost gegen die wackeren Bruckhäusler durchsetzen.

Fast alle Rekorde schlägt das traditionelle Kleinfeldturnier des Opel-Werks in der Wiener Katastralgemeinde Aspern, bei dem es am 4. Juli 2015 auf dem Stadlauer Fußballplatz zu insgesamt 38 Hitzeschlachten à 15 Minuten kam, nach denen am Ende das Team „Die Bloßhapperten“ den Sieg davontrug, obwohl die Mannschaft „F 17-Montage“ als Mitfavorit gehandelt worden war. Dass dabei nur beinahe alle Rekorde geschlagen wurden, liegt natürlich an der Mutter aller Hitzeschlachten, dem WM-Viertelfinale Österreich vs. Schweiz am 26. Juni 1954 in Lausanne, bei dem das Team von Walter Nausch trotz eines durch einen Sonnenstich so gut wie orientierungslosen Keepers Kurt Schmied mit 7:5 gewann und sich später mit einem 3:1 gegen Uruguay mit dem 3. Platz (das Halbfinale lassen wir besser mal weg) den bislang größten Erfolg der WM-Geschichte sichern konnte. Hitzebeständig scheinen österreichische Kicker also zu sein; nur schade, dass sie in Qatar nicht mitspielen dürfen. Aber nachdem da eh alles runtergekühlt wird, ist das eigentlich auch Blunzn.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Vorarlberg Wetter
1° / 12°
stark bewölkt
1° / 16°
bedeckt
2° / 14°
bedeckt
3° / 16°
bedeckt



Kostenlose Spiele