Schäden in Osttirol

220 Millionen Borkenkäfer und kein Ende in Sicht

Tirol
04.08.2022 11:08

Zahlreiche Schadereignisse in den letzten Jahren ließen die Schädlings-Population in Osttirol förmlich explodieren. Die ersten Maßnahmen eines teuren Pakets wirken, weiteres Geld ist jedoch notwendig, um dem Borkenkäfer den Kampf anzusagen.

Die Auswirkungen des Borkenkäfers in Osttirol sind verheerend: Über zwei Millionen Kubikmeter Schadholz mussten entfernt werden. Das ist 15 Mal so viel wie in normalen Jahren. Katastrophen, etwa Starkschnee- oder Sturmereignisse, waren der Auslöser. Dadurch konnte sich der Schädling explosionsartig vermehren.

Ein weiterer Grund: Die hohen Temperaturen, wie Landesforstdirektor Josef Fuchs veranschaulicht: „Das heurige Jahr hat gezeigt, dass wir nur zwei Drittel des durchschnittlichen Niederschlages haben, dazu drei bis vier Grad höhere Temperaturen und mehr Sonnenstunden. Das ist ein Ausmaß, das es in ganz Mitteleuropa in solchen Höhenlagen noch nie gegeben hat.“ Ein Maßnahmenpaket schnürte man im Herbst 2021 und setzte es heuer um.

Millionen Schädlinge aus den Wäldern geflogen
130 Käfer-Monitoring-Fallen wurden aufgestellt, über 4000 Trinet-Systeme (pyramidenförmige Gerüste mit Anti-Schädling-Wirkstoffen) angebracht und gesunde Bäume gefällt. Dazu Bezirksforstinspektor Erich Gollmitzer: „Die gesunden Querschläger sollen Käfer anlocken. Ziel ist es, den Schädling einfallen zu lassen und den Stamm dann auszufliegen.“ So beseitigte man bereits rund 220 Millionen Borkenkäfer.

Besonders betroffen sind das Defereggental, Kartitsch oder das Villgratental. Dort gilt es, die Schutzfunktion der Wälder aufrechtzuerhalten. „Das hat oberste Priorität“, betont LHStv. Josef Geisler.

Millionenpaket für Erhalt schützender Wälder
Die Maßnahmen sind jedoch teuer. Für Aufforstungs- oder Erschließungsarbeiten fließen alleine heuer rund 7,2 Millionen Euro nach Osttirol. Dass der Wald vor allem bei Katastrophen von Bedeutung ist, weiß auch St. Veits Bürgermeister Vitus Monitzer: „Es geht um die Sicherheit und auch um die Erreichbarkeit. Familien leben hier seit Generationen.“

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