Biker und Putin-Fans

EU will „Nachtwölfe“ auf Sanktionsliste setzen

Ukraine-Krieg
19.07.2022 15:29

Die Europäische Union weitet ihre Strafmaßnahmen wegen des Ukraine-Kriegs aus: 48 Personen und neun Gruppen sollen insgesamt neu auf die Sanktionsliste gesetzt werden, weil ihnen vorgeworfen wird, die russische Invasion zu unterstützen. Darunter ist auch der nationalistische Motorradclub der „Nocnie Volki“, der „Nachtwölfe“.

Der Club ist berüchtigt für seine antiwestliche und schwulenfeindliche Haltung - und für seine Unterstützung der Aggressionspolitik von Wladimir Putin. Mitglieder der Nachtwölfe kämpften 2014 sogar an der Seite pro-russischer Milizen, um die ukrainische Halbinsel Krim zu erobern. 2019 traf sich Putin dort mit den Bikern, um ihren für ihren Einsatz zu danken und in einer Motorrad-Parade zu fahren.

Gründer und Präsident der Nachtwölfe ist Alexander Saldastanow. Er ist Freund und Bewunderer Putins und der Ansicht, dass die Ukraine zu Russland gehört. Vor Jahren wurden er und sein Klub von den USA und Kanada mit Sanktionen belegt, jetzt will auch die EU nachziehen.

Neue Sanktionen gegen größte russische Bank
Auch das größte russische Geldinstitut Sberbank und der Chef des Zink- und Kupferkonzerns UMMC, Andrej Kosizyn, sollen sanktioniert werden, weil sie den Krieg gegen die Ukraine unterstützen. Das geht aus einem Entwurfsdokument hervor, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.

Für die Bank hätte der Schritt weitreichende Konsequenzen: Die Behörden würden in diesem Fall das Vermögen der Bank im Westen einfrieren und alle Transaktionen mit Ausnahme von Zahlungen für Lebensmittel- und Düngerlieferungen stoppen, sagte ein EU-Insider. Die EU hat den Zugang der Sberbank zum internationalen Zahlungssystem SWIFT bereits gesperrt und damit die Geschäfte des russischen Geldhauses eingeschränkt.

Zahlreiche weitere Personen auf der Liste
Die geplanten Sanktionen gegen UMMC-Chef Kosizyn werden damit begründet, dass er in einem Geschäftsbereich tätig sei, der der Regierung große Einnahmen bringe. Weiters sollen Schauspieler, Politiker, der stellvertretende Leiter einer russischen Sicherheitsbehörde, Familienmitglieder bereits sanktionierter Oligarchen und Mitglieder der Streitkräfte mit Strafmaßnahmen belegt werden. 

Am Mittwoch will die EU über die vorgesehenen Sanktionen entscheiden. Sollten die Vorschläge durchgehen, würde sich die Zahl der von der EU sanktionierten Personen auf 1229 und die Zahl der sanktionierten Unternehmen auf 110 erhöhen.

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